Das Fahrerfeld der Formel 1 ist international, ob aus Deutschland, Mexiko oder Australien - die Geburtsorte der Piloten liegen mehrere tausend Kilometer voneinander entfernt. Ganz im Gegensatz zu den Wohnorten. Denn ihre Lager haben die Rennfahrer großteils an zwei Orten in Europa aufgeschlagen. Lebt die eine Hälfte in der Schweiz, so hat sich der Rest der Königsklasse in Monaco angesiedelt. Motorsport-Magazin.com zeigt euch, wo und wie die Formel-1-Piloten wohnen.

Monaco: Jetset, Sonne & Meer

In Monaco trifft sich der internationale Jetset. Ob das Hôtel de Paris, das berühmte Casino von Monte-Carlo oder der Hafen, an dem sich eine millionenschwere Yacht an die nächste reiht - in Monaco regiert der Prunk. Laut dem Global Luxury Residential Real Estate Report aus dem Vorjahr kann man im Fürstenstaat für etwa eine Million Euro gerade Mal eine Wohnfläche von 17 Quadratmeter erwerben. Dieser Richtpreis kann sich bei einem Ausblick auf die Innenstadt (und Rennstrecke) noch um ein Mehrfaches erhöhen.

Ein Luxus, den sich die knapp 38.000 Einwohner Monacos leisten können. Denn um überhaupt ein Bankkonto im Fürstenstaat eröffnen zu können, muss man 400.000 US-Dollar (ca. 367.000 Euro) besitzen. Peanuts für die Formel-1-Piloten, denn trotz dieser Preise lebt der Großteil des Fahrerfeldes im zweitkleinsten Staat der Welt.

Der "älteste" Einwohner ist sicherlich Nico Rosberg. Der Deutsche wohnt fast schon sein ganzes Leben im Fürstentum. "Mein Schulweg war die Rennstrecke. An diesen Tagen habe ich nicht wirklich aufgepasst. Ich habe mir stattdessen die Autos angesehen, vor allem von Häkkinen und Coulthard im McLaren. Es war so faszinierend zu sehen, wie der Grand Prix in meine Stadt kommt", erzählte der Mercedes-Pilot vor seinem 'Heim-Rennen' im Vorjahr. Heute wohnt Rosberg mit Ehefrau Vivian und Tochter Alaia im Stadtteil Monte-Carlo, welches sich im Nordosten des Fürstentums befindet.

Einen Steinwurf entfernt residiert Teamkollege Lewis Hamilton. Der 31-Jährige war zuerst in der Schweiz angesiedelt, bevor er 2012 auch nach Monaco zog. Der Dreifach-Champ besitzt zudem ein Ferienhaus in Colorado (USA). Auch Nico Hülkenberg ist Wahlmonegasse. Er schätzt das Leben an der Cote D'Azur nicht nur aufgrund seines atemberaubenden Ausblicks (siehe Instagram unten), sondern auch wegen dem Heimvorteil am Rennwochenende: "Man kann im eigenen Bett schlafen", so der Force-India-Pilot. "Ich nehme aber den Roller, der Fußweg ist zu weit", erzählte er vor dem Monaco-Grand-Prix 2015.

Der neuste Bewohner aus dem Formel-1-Umfeld ist jedoch Youngster Max Verstappen. Der 18-Jährige ist erst vor wenigen Wochen in das Fürstentum gezogen. "Ja, es ist eine schöne Gegend da", schwärmte er gegenüber Motorsport-Magazin.com von seinem neuen Wohnsitz. Auch Freundin Mikaela Ahlin-Kottulinsky hat ihren Max bereits in Monaco besucht und den Ausblick aus seinem Apartment gleich geteilt:

Ein Ausblick, den auch Valtteri Bottas genießt. Der Finne hat sich ebenfalls in Monaco niedergelassen, genau wie Jenson Button, Esteban Gutierrez und Daniel Ricciardo.

Der 26-Jährige 'Honeybadger' hat dem australischen Magazin Autoaction sogar seinen Monaco-Hotspot verraten: "Das Sass Café ist bei vielen sehr beliebt. Grund dafür ist, dass es sieben Nächte die Woche offen hat - nämlich auch am Sonntag bis 3 Uhr morgens. Wenn man also sehr spät von einem Rennen heimkommt und nicht wirklich Lust auf Instant-Nudeln hat, ist es unter den Piloten ein beliebter Ort."

Ob sich dort auch Felipe Massa nach den Rennen erholt? Zumindest verbringt der Brasilianer gerne mal seine freien Tage im Pool vom Yachtclub Monaco mit Sohnemann Felipe junior. Die Massas haben sich übrigens im Stadtteil Fontvieille, im Südwesten der Stadt, angesiedelt. Dort soll auch Sergio Perez wohnen. Der Force-India-Pilot besitzt aber auch noch Wohnsitze in London und in der Schweiz.

Schweiz: Ruhe, Natur & Alpen

Der zweitbeliebteste Wohnort der Königsklasse ist die Schweiz. Und damit, abgesehen vom Reichtum, ein klarer Kontrast zum Jetset-Leben unter der Sonne Südfrankreichs. Denn die Alpenrepublik besticht vor allem durch eines: Privatsphäre.

Ein Aspekt, den vor allem die Ferrari-Piloten zu schätzen wissen. Sowohl Sebastian Vettel als auch Kimi Räikkönen genießen ihr Privatleben abseits der Öffentlichkeit im Schweizer Ländle. Während Vettel mitsamt Familie in Ellinghausen im Kanton Thurgau inklusive direktem Zugang zum Bodensee angesiedelt ist, lebt der Iceman mit seiner Verlobten Minttu Virtanen und Sohn Robin im 100 Kilometer entfernten Baar am Zuger See. Im Sommer 2015 teilte Virtanen einen Schnappschuss aus ihrem Garten.

Die Großstädter: Dubai, Paris und London

Im Formel-1-Fahrerlager gibt es jedoch auch ein paar Piloten, die Großstädte dem Luxus in Monaco und der Ruhe in der Schweiz vorziehen. So wohnt etwa Neo-Haas-Fahrer Romain Grosjean mitsamt Familie in der Stadt der Liebe - Paris. Carlos Sainz soll immer noch in seiner Heimatstadt Madrid wohnen und Daniil Kvyat, der ursprünglich aus Ufa in der russischen Republik Bashkortostan stammt, zog bereits in seiner Jugend nach Italien, wo er bis heute in der Hauptstadt Rom lebt.

In die britische Hauptstadt zog es zudem erst vor kurzem Renault-Rookie Jolyon Palmer, der gerade seine neue Wohnung bezieht und Felipe Nasr, der neben einem Wohnsitz in London auch noch ein Haus in seiner Heimatstadt Brasilia besitzt. Renault-Teamkollege Kevin Magnussen weilt unterdessen immernoch in seiner Heimat Dänemark, in der 50.000-Einwohner-Stadt Roskilde auf der Ostseeinsel Sjælland.

Auch Marcus Ericsson ist seiner Heimat Schweden treu geblieben und lebt aktuell in der 14.000-Einwohner-Stadt Kumla. Das wäre Fernando Alonso viel zu kalt. Der Spanier soll seiner Heimatstadt Oviedo zumindest teilweise den Rücken gekehrt haben und mittlerweile den Großteil seiner Freizeit in Dubai verbringen.