Viel schlechter kann eine Saison kaum enden. Nachdem Williams im Vorjahr in Abu Dhabi noch ein ernstzunehmender Herausforderer für Mercedes gewesen war, lief es beim Saisonfinale 2015 an selber Stelle gleich zwei Klassen schlechter.

Bereits im Qualifying hatte sich der rätselhafte Leistungseinbruch der Mannschaft aus Grove abgezeichnet. Doch im Rennen kam es für die diesmal ohne Martini-Branding versehenen Williams noch heftiger. Felipe Massa sammelte als Achter gerade einmal vier WM-Punkte, während Valtteri Bottas als Dreizehnter sogar überrundet wurde.

Für den Finnen war der Sonntag ein völlig gebrauchter Tag. Bereits am Start verlor Bottas an Boden, kämpfte nur noch um Platz zehn. Nachdem sein Team ihn beim Boxenstopp unverantwortlich in die Fast Lane vor Jenson Buttons McLaren geschickt hatte, die Boliden kollidiert waren und Bottas sich den Frontflügel abgerissen hatte, musste der Finne eine Runde danach nicht nur einen neuen Flügel holen, sondern später auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe absitzen.

Nagt da die Verbitterung über die Niederlage gegen Räikkönen an Bottas?, Foto: Sutton
Nagt da die Verbitterung über die Niederlage gegen Räikkönen an Bottas?, Foto: Sutton

Bottas chancenlos im WM-Duell gegen Räikkönen

"Wir alle kennen die Fakten. Wir müssen über den Winter große Fortschritte am Auto machen und es gibt auch Abläufe, die wir besser machen müssen", kommentierte der Finne. Unter dem Strich also keine Chance, den so ersehnten vierten Platz in der WM gegen Kimi Räikkönen abzusichern. Doch auch ohne jegliches Problem wäre die Pace einfach fernab von der des drittplatzierten Ferrari-Piloten gewesen. Nicht einmal den McLaren-Honda von Jenson Button schaffte Bottas gegen Rennende zu überholen.

Entsprechend kleinlaut gab sich Bottas, plötzlich kein Wort mehr über den innerfinnischen WM-Kampf: "Natürlich wollten wir die Saison nicht so beenden. Aber am Ende war es ein wichtiger Weckruf, den wir wirklich brauchen, wenn wir nächstes Jahr um Siege kämpfen wollen. Jeder weiß das und wir sind voll motiviert, diese Dinge zu lösen und ein viel besseres nächstes Jahr zu haben. Ein großes Dankeschön an das Team, mit dem ich es geschafft habe, Fünfter in der Fahrer-WM zu werden."

Felipe Massa verzweifelte hinter Nico Hülkenberg, Foto: Sutton
Felipe Massa verzweifelte hinter Nico Hülkenberg, Foto: Sutton

Massas verzweifelte Hülkenberg-Hatz

Gekämpft hat auch Felipe Massa. Weniger in der WM, als mit übermächtigen Gegnern in Form der Force India. "Es war ein sehr hartes Rennen, aber es ist nicht viel passiert - abgesehen vom Versuch, ein Auto mit sehr ähnlicher Pace zu überholen", kommentiert Massa die erfolglose Verfolgungsjagd Nico Hülkenbergs.

Doch auch beim brasilianischen Routinier dominiert die Hoffnung auf ein besseres 2016: "Wir hatten nicht die Pace, die wir wollten, und haben in den letzten Rennen den Preis dafür bezahlt. Das ist eine traurige Art, die Saison zu beenden, aber eine gute Motivation, 2016 stark zurück zu kommen." Hoffnung macht ihm sein Performance-Chef. "Unser Fokus liegt schon seit recht langer Zeit auf dem Auto für 2016 und der Winter ist lang", sagt Rob Smedley. Das Rennen in der Wüste dürfe man außerdem nicht überbewerten.