Williams hat im Qualifying zum Abu Dhabi GP die Plätze sechs (Valtteri Bottas) und acht (Felipe Massa) belegt, was zu leichter Enttäuschung unter den Hauptdarstellern führte. Schon in den ersten beiden Trainings-Sessions hatte sich angedeutet, dass das Team am letzten Wochenende der Saison möglicherweise nicht ganz vorne mit dabei sein würde. Doch bis zum Samstagabend (Ortszeit) konnte man noch vermuten, dass Williams - wie schon mehrfach - am Freitag pokert und erst im Qualifying sein wahres Gesicht zeigt.

Selbst wenn das so gewesen sein sollte: Mit den Startreihen drei und vier war niemand im Team zufrieden. "Augenscheinlich ist das nicht, wo wir sein wollen", sagte Performance-Chef Rob Smedley . Auch seinen Fahrern war die Enttäuschung anzumerken. "Wir haben uns ein bisschen mehr vom Qualifying erwartet. Uns fehlte der Speed", kommentierte Bottas. "Die Force India waren sehr stark", gab Massa fast entschuldigend zu Protokoll.

Offenbar hat Williams (hier Felipe Massa) am Freitag doch schon sein wahres Gesicht gezeigt, Foto: Sutton
Offenbar hat Williams (hier Felipe Massa) am Freitag doch schon sein wahres Gesicht gezeigt, Foto: Sutton

Zumindest der Kampfgeist ist aber vor dem letzten Rennen noch nicht abhandengekommen. Entsprechend machten alle Beteiligten sich und den Fans Hoffnung für das Rennen. Massa wies darauf hin, dass die Zeitabstände im Qualifying sehr gering waren. "Die Teams um uns herum haben in etwa alle den gleichen Speed, also können wir uns noch verbessern", so der Brasilianer. Auch Bottas sieht Williams am Sonntag "im Kampf mit Force India, Red Bull und hoffentlich Ferrari". Besonders selbstbewusst zeigte sich Smedley: "Wir zielen immer noch auf einen Podestplatz."

Voller Einsatz ist vor allem Bottas auch zu raten, schließlich steht für ihn noch einiges auf dem Spiel. Der 26-Jährige liegt in der Fahrerwertung nur einen einzigen Punkt vor seinem Landsmann Kimi Räikkönen (136 zu 135). Das Duell ist aus mehreren Gründen brisant. Abgesehen von Platz vier in der WM geht es auch um den prestigeträchtigen Titel des schnellsten Finnen. Nicht zu vergessen sind die sportlichen und verbalen Reibereien zwischen den beiden Piloten in dieser Saison. Mehrfach kamen sie sich 2015 auf der Strecke unsanft nahe und lieferten sich hinterher - gemessen an ihrer üblichen Redefaulheit - geradezu hitzige Wortgefechte.