Bist du französischer Schweizer oder Schweizer Franzose?
Romain Grosjean: Das hängt davon ab, wer gewinnt, ob es Tennis, Fußball oder Skifahren ist...

Was hältst du vom Yas Marina Circuit?
Romain Grosjean: Es ist eine gute Strecke mit sehr netten Paddock-Anlagen, die meiner Meinung nach zu den besten im Kalender zählen. Es ist außerdem ein sehr spezieller Grand Prix, da der Start am Tag stattfindet und das Rennen unter Flutlicht endet, was es für die Fans aufregend macht, weil sie durch unsere Visiere schauen können und sehen, wie sehr wir uns konzentrieren. Es ist auch für mich gut, weil ich am Renntag ein bisschen später aufstehen kann. Das Wochenende ist ein wenig ungewöhnlich, weil es schwierig sein kann, in FP1 und FP3 am Setup zu arbeiten, da die Bedingungen nicht vergleichbar mit jenen sind, die man im Qualifying und Rennen vorfindet. Das bedeutet, dass FP2 besonders wichtig ist, sowohl für mich als auch die Ingenieure, und eine entscheidende Session ist.

Wie gehst du das letzte Rennen der Saison an?
Romain Grosjean: Ich werde kämpfen. Es gibt keinen Grund, sich im Rennen oder über das Wochenende zurückzuhalten. Es ist das letzte Mal, dass der E23 im Rennen zum Einsatz kommen wird, ich werde also schauen, dass ich meinem Wagen einen guten Abschied bereite. Der Motor wird voll aufgedreht, ich werde mir mein Herz aus dem Leib fahren und weiß, dass all die Jungs und Mädels in Enstone ein tolles Ende der Saison sehen wollen.

Du hattest in Brasilien einen tollen Start und bist durch das Feld gepflügt. Können wir in Abu Dhabi ähnliches erwarten?
Romain Grosjean: Ein Grund, warum ich in Brasilien einen tollen Start hatte und durch das Feld gepflügt bin, waren meine Fehler im Qualifying am Tag zuvor. Natürlich habe ich in Abu Dhabi vor, mich gut zu qualifizieren. Das Brasilien-Wochenende war hart, da es aufgrund der furchtbaren Ereignisse in Paris viele Emotionen gab, was uns alle beeinflusst hat. Abu Dhabi ist ein anderes Event und wir sind alle auf ein starkes Wochenende am Ende der Saison fokussiert.

Romain Grosjean steht vor seiner letzten Ausfahrt mit dem E23, Foto: Sutton
Romain Grosjean steht vor seiner letzten Ausfahrt mit dem E23, Foto: Sutton

Hast du etwas Besonderes geplant anlässlich des Endes deiner Zeit in Enstone?
Romain Grosjean: Am Rennwochenende ist die Priorität natürlich, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, aber es wird ziemlich ergreifend werden, mein letztes Meeting, Essen, Trackwalk und andere Dinge mit dem Team zu haben. Ich hatte so viele gute und auch viele charakterbildende Momente während meiner Jahre in Enstone, dass wir viel Lachen werden. Bevor ich Enstone verlasse, werde ich der Fabrik natürlich einen Besuch abstatten, um alle Leute zu sehen, mit denen ich so viele Jahre gearbeitet habe. Ich bin mir sicher, es wird ein emotionaler Tag.

Was hast du nach dem Saisonende geplant?
Romain Grosjean: Erstens, und das ist das wichtigste, freue ich mich darauf, so viel Zeit wie möglich mit meinen Lieben zu verbringen. Die jüngsten Ereignisse machen wirklich deutlich, wie wichtig es ist, das Leben zu schätzen, deine Familie und deine Freunde. Meine Familie ist sehr jung, daher verbringe ich einige magische Momente mit ihnen, auch wenn ich mehr Schlaf bekomme, wenn ich auf Reisen bin. Es ist wichtig, so viel mentale und körperliche Erholung wie möglich zu bekommen, wenn die Saison vorbei ist, zumal es für mich die zusätzliche Herausforderung gibt, dass ich 2016 in einer sehr anderen Umgebung arbeiten werde.

Was weißt du darüber, ein CNC-Maschinist zu sein?
Romain Grosjean: Ich habe während meiner Zeit in der Fabrik in Enstone ein bisschen über CNC-Maschinen gelernt, aber in der Zukunft werde ich sicherlich noch mehr lernen!