Daniil Kvyat hat im Qualifying zum Brasilien GP Platz sieben belegt. Durch die Strafversetzung von Valtteri Bottas startet er am Sonntag sogar von Position sechs. Das Bemerkenswerte: Sein Red-Bull-Teamkollege Daniel Ricciardo fuhr – im Gegensatz zu Kvyat - einen Motor mit Update, landete jedoch nur auf Rang neun. Durch die Strafe für jene Änderungen am Motor geht er sogar nur als 19. ins Rennen. Kvyat zeigte sich bei diesem und anderen Themen gewohnt unaufgeregt.

Zunächst einmal betonte er, nicht verärgert gewesen zu sein, als der gemeinsame Arbeitgeber Ricciardo und nicht ihm den neuen Motor verpasst hatte. "Es stört mich nicht im Geringsten", sagte der 21-Jährige. Nach den bisherigen Ergebnissen mit der neuen Power Unit äußerte er sich entsprechend vorsichtig, was deren weitere Verwendung angeht. Beim Saisonfinale in Abu Dhabi möchte er jedenfalls nicht zwingend damit fahren. "Erstmal müssen wir sehen, wie weit sie ist, wie verlässlich. Wir müssen warten. Ich würde sie gerne haben, wenn sie genug Leistung bringt. Da gibt es noch viel herauszufinden", konstatierte Kvyat.

Ein gutes Ergebnis im Rennen am Sonntag hängt für den Red-Bull-Piloten laut eigener Aussage maßgeblich vom Wetter ab. "Die Strecke passt uns nicht so gut wie Singapur und Budapest, die lange Gerade ist nichts für uns. Das Wetter kann wichtig werden. Der Regen gäbe uns viele Möglichkeiten. Dann wären wir wahrscheinlich konkurrenzfähig", erklärte Kvyat. Andererseits: "In Mexiko sah die Strecke auch nicht so gut aus, aber dann war es doch ein gutes Wochenende."

Ein Thema könnten bei Red Bull die Reifen werden. In Austin lief es für das Team mit Intermediates zunächst sehr gut. Als dann die Slicks aufgezogen waren, fiel man zurück. Darauf von Motorsport-Magazin.com darauf angesprochen meinte Kvyat gelassen: "In Mexiko war ja wieder alles ok. Es ist also kein Trend." Am Setup habe man jedenfalls dahingehend nichts geändert. Auch die Updates seien – bis auf Ricciardos Motor – im kleinen Rahmen geblieben.

Nur die eigene Zukunft lässt Kvyat nicht kalt

Sein erst kürzlich bekanntgegebener Verbleib bei den roten Bullen war für den Piloten offenbar aber dann doch ein kleines Nervenspiel. "Es gab viele Gerüchte, es war ein Auf und Ab. Die Situation war nicht toll", räumte er ein und fügte hinzu: "Ich bin glücklich im Team, ich habe ein gutes Verhältnis mit den meisten Leuten hier. "

Glücklich bei Red Bull: Daniil Kvyat, Foto: Sutton
Glücklich bei Red Bull: Daniil Kvyat, Foto: Sutton

Wichtiger als diese Detail dürfte bei der Entscheidung jedoch seine gute Punktausbeute gewesen sein. Kvyat liegt in der Fahrerwertung vor seinem australischen Teamkollegen. - allerdings nur hachdünn. Auf die Frage, ob in den restlichen beiden Rennen nun noch ein Duell mit Ricciardo zu erwarten sei, antwortete er: "Am Ende will man immer gewinnen und wir wollen beide eine Challenge haben und so viele Punkte wie möglich holen. Da will ich natürlich vorne sein."

Beim angeblich nun geklärten Thema, welchen Motor Red Bull in Zukunft nutzt, zeigte sich Kvyat wieder ganz entspannt. Im von Dr. Helmut Marko ausgerufenen "Übergangsjahr 2016" könnte es passieren, dass Red Bull weiter Renault fährt und Toro Rosso mit dem Ferrari-Aggregaten von dieser Saison unterwegs ist. Er habe aber keine Angst, dann schlechter abzuschneiden als das Schwester-Team. "Im Moment wissen wir nicht, wie die Situation sein wird. Wir verdienen einen konkurrenzfähigen Motor. Viele Leute wollen nicht, dass wir einen kriegen. Aber wir kennen unseren Wert", kommentierte er selbstbewusst.