Crash! Bang! Knall! Du hattest in Sochi einen heftigen Unfall. Wie geht es dir jetzt?
Romain Grosjean: Ich fühle mich recht gut - besonders in Hinblick auf die Kräfte des Einschlags. Mein Sitz ist gebrochen! Das war mein heftigster Einschlag seit einer ganzen Weile. Als ich bemerkte, dass ich in die Mauer einschlagen würde, nahm ich meine Hände vom Lenkrad, schloss die Augen und schütze mich selbst. Das ist ein Beleg für all die Sicherheit im Auto und die anderen Sicherheits-Vorrichtungen. Daher ein kleines Dankeschön an dich: Bell, HANS, Enstone, den Kurs, die FIA, die Streckenposten und das medizinische Personal. Auch ein großes Dankeschön an meine Crew, die die Teile zusammensuchen und daraus wieder das Auto aufbauen musste.

Was wäre möglich deiner Meinung nach ohne den Unfall möglich gewesen?
Romain Grosjean: Wir hatten sicherlich das Potenzial, um in die Punkte zu fahren - trotz des Stopps in der ersten Runde, bei dem wir den Frontflügel wechselten.

Wie gefällt dir der Circuit of the Americas?
Romain Grosjean: Er sieht großartig aus. Als ich 2012 das erste Mal herumgelaufen bin, dachte ich nur 'wow'. Die Steigung zu Kurve eins hinauf ist wirklich nicht ohne und wenn du im Auto sitzt, ein Garant für eine spaßige erste Kurve. Insgesamt verfügt der Kurs über ein interessantes Layout und wirklich gute Boxenanlagen.

Romain Grosjeans Lotus nach dem Crash, Foto: Sutton
Romain Grosjeans Lotus nach dem Crash, Foto: Sutton

Wo liegen die größten Herausforderungen?
Romain Grosjean: Der Kurs verfügt über recht große Balance, was bedeutet, dass du nicht eine Sache mehr als die anderen benötigst, damit das Auto gut läuft. Im ersten Jahr war die Herausforderung, unser Grip-Level zu finden. Wir haben gesehen, dass es in den letzten beiden Rennen ebenfalls schwierig war. Jahr für Jahr wurde das Rennen bisher etwas früher ausgetragen, was gut ist, da es normalerweise wärmeres Wetter bedeutet. Das ist aus vielerlei Sicht gut, aus Fahrersicht aber natürlich für das Aufwärmen der Reifen und den Grip. Mit Grip hatten wir in der Vergangenheit in Austin zu kämpfen. Entsprechend sollten uns die etwas gealterte Streckenoberfläche und die wärmeren Temperaturen helfen.

Wie gehst du die finalen Rennen der Saison 2015 an?
Romain Grosjean: Es ist unglaublich, wie schnell die Saison vorbeigegangen ist - obwohl es mir zeitweise lang und hart vorkam. Wir fahren nach Austin, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi und dann ist es vorbei. Die Saison vergeht so schnell. Ich strebe natürlich das bestmögliche Endresultat für Lotus an.

Ist es wahr, dass du mit deiner Harley Davidson nach Austin fahren wirst?
Romain Grosjean: Irgendwann werde ich das, aber nicht diesmal. Ich lieh mir vergangenes Jahr vor dem Rennen eine aus und es war großartig, so die Gegend zu erkunden. Ich habe meine eigene maßgefertigte Harley, die einer meiner Favoriten ist. Sie sind natürlich kultige US-Maschinen und es war natürlich großartig, eine in ihrem Heimatland zu fahren. Ich hatte vorher schon gesagt, dass alle Fahrer eine bei der Fahrerparade fahren sollten - ich denke, das wäre richtig cool.

Du wirst in Zukunft viel mehr Zeit in den USA verbringen. Was reizt dich daran?
Romain Grosjean: Es ist ein ziemlich fantastisches Land und es gibt so viel zu entdecken. Die Menschen sind wirklich freundlich und es scheint wirklich ein Ort der Chancen zu sein. Sicherlich ist es für mich in Zukunft ein Ort der großen Chancen!

Romain Grosjean 2014 in Austin, Foto: Sutton
Romain Grosjean 2014 in Austin, Foto: Sutton

Wie sieht es mit Austin aus?
Romain Grosjean: Momentan ist das der Teil von Amerika, den ich am besten kenne - durch den Grand Prix in Austin. Das ist ein Ort, den ich gerne besuche - und ich weiß, dass es meinem Team genauso geht. Die USA sind sicherlich so riesig und ich würde gerne mehr davon entdecken. Ich werde diesen Wunsch recht schnell erfüllt bekommen.

Was kann die Formel 1 aus deiner Sicht tun, um interessanter für Amerika zu werden?
Romain Grosjean: Sicherlich wird sie beliebter, seit wir zurückgekommen sind. Das Event in Austin ist perfekt, um das zu lenken. Wir haben von Gesprächen - und mehr - bezüglich eines weiteren Rennens gehört - oder sogar ein paar anderer Rennen in den USA. Das würde einen Unterschied machen. Ein US Formel 1-Team wäre gut, besonders mit einem französischen Fahrer. Da sehe ich Erfolg ;-)