Der Freitag in Sochi war einer der ruhigsten, wenn nicht der ruhigste Trainingstag in dieser Saison. Erst machten Diesel-Lachen das Fahren unmöglich, am Nachmittag hieß es aufgrund von Regen: Land unter. Nur wenige Piloten setzten sich da überhaupt erst ins Cockpit. Unter ihnen die Williams-Piloten, die auf einer besonderen Mission unterwegs waren. Sie sollten Lösungen testen, wie der FW37 im Regen wettbewerbsfähiger wird.

Denn Williams hat in dieser Saison eine Leidensgeschichte hinter sich. In Silverstone schien der Sieg zum Greifen nah, Williams konnte mit Mercedes mithalten. Als der Himmel jedoch seine Schleusen öffnete, waren Red Bull und Ferrari auf einmal deutlich schneller. Gleiches Spiel, wenn auch mit geringeren Konsequenzen, in Österreich. Dort war Williams im verregneten dritten Freien Training auf einmal langsamer.

"Das hat mir persönlich und allen anderen Sorgen bereitet", gestand Performance-Chef Rob Smedley. Hinzukamen Probleme in langsamen Kurven wie etwa in Monaco. "Wir haben eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, die versucht, die Probleme zu verstehen, die unter diesen Bedingungen - bei langsamer Geschwindigkeit oder im Nassen - vor allem mit den Reifen zusammenhängen."

Das Team habe auf eine Gelegenheit gewartet, ein verregnetes Training, wenn für den Rest des Wochenendes trockene Bedingungen vorhergesagt sind und die Regenreifen nicht gespart werden müssen. Dies fand Williams in Sochi vor. In Brasilien könnte sich eine Gelegenheit bieten, das Gelernte in der Praxis anzuwenden, denn dort sind Regenfälle keine Seltenheit.