Nach drei Saisonrennen hat Fernando Alonso zwei Siege, einen dritten Platz sowie insgesamt 26 WM-Zähler auf seinem Konto verbuchen können. Damit liegt der Spanier klar auf WM-Rang eins. Dennoch sagt er: "Michael Schumacher ist mit Ferrari noch immer ganz klarer Favorit."

Was bringt den überlegenen Sieger der letzten beiden Rennen zu dieser Ansicht? "Die Realität ist, dass es mit uns abwärts gehen wird. Wir werden unseren aktuellen Vorsprung nicht halten", verriet Alonso gegenüber den Kollegen der Sport Bild. "Die Frage ist nur, ob wir trotz bröckelnder Überlegenheit zumindest einen gewissen Abstand werden verteidigen können."

Dennoch sieht Fernando bei Renault einen kleineren "Raum für Verbesserungen" als bei Ferrari, die bei den ersten Rennen unter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind. "Ferrari wird deshalb in nächster Zeit deutlich größere Entwicklungssprünge machen als wir bei Renault."

So habe sich schon in Bahrain gezeigt, dass der neue F2005 "erheblich stärker" als der F2004 M ist. "Doch die Hauptrollen werden auch in diesem Jahr wieder die Reifen spielen. Im Moment sind unsere Michelin-Rollen noch besser. Aber im Vorjahr war Ferrari-Ausrüster Bridgestone nicht zu schlagen. Mit Michelin wäre Ferrari 2004 nicht Weltmeister geworden." Und im Umkehrschluss würde Renault mit Bridgestone in diesem Jahr nicht in beiden WM-Wertungen führen.

Alonso ist aber trotzdem "davon überzeugt", dass Bridgestone und Ferrari "in den nächsten Wochen und Monaten gemeinsam stärker" werden. Aber auch Renault tritt nicht auf der Stelle: "Beim nächsten Rennen in Imola gibt es ein neues Aerodynamik-Paket und danach für den Lauf in Spanien eine neue Ausbaustufe des Motors."

Die ersten drei Überseerennen seien aber bislang noch nicht "vorentscheidend" gewesen. Stattdessen werde die WM laut Alonso "im Juli" entschieden. "Weil das der einzige Monat ist, in dem vier Rennen stattfinden. Und das auf völlig unterschiedlichen Strecken. Danach ist für mich klar, wer vorne liegen wird."

Das einzige Problem sieht Fernando hierbei in der Ferrari-Ablehnung der Testbeschränkung: "Das ist unfair. Ferrari ist das einzige Team der Formel 1, das sich nicht an die von allen anderen Rennställen beschlossene freiwillige Testbeschränkung hält. Das ist ungerecht und falsch."