Wie ihre Kollegen kamen auch die beiden McLaren-Piloten am Freitag in Japan nur wenig zum Fahren. Daher lautete Jenson Buttons ehrliche Antwort auf die Frage, wie sein Tag gewesen sei: "Langweilig." Mehr als ein paar Systemchecks, Überprüfen der Aerodynamik im Nassen und Arbeiten am Motor waren nicht drin. "Am Nachmittag bin ich ein paar Runden gefahren, um zu sehen, wie die Balance ist", berichtete er. Ob die Probleme von Singapur, als beide Piloten aufgrund eines überhitzten Getriebes aufgeben mussten, gelöst sind, vermochte er nicht zu sagen. "Ich hoffe ja. Wir haben ein paar Lösungen parat."

Für das Nachtrennen hatten sich die beiden McLaren-Piloten auf den Positionen zwölf und 15 qualifiziert. Ob es auch in Japan in diese Richtung geht, konnte Button nicht einschätzen, zu unklar sei die Leistungsfähigkeit im Vergleich zur Konkurrenz. "Es wird jedenfalls kein einfaches Qualifying, denn das hier ist eine Strecke, auf der es recht viel auf den Motor ankommt. Aber die Aerodynamik ist auch wichtig", erläuterte er. "Es werden nicht die Top-10, aber hoffentlich schaffen wir es über Q1 hinaus. Wir müssen ins Q2, auch wenn das kein großes Ziel ist, das uns in Aufregung versetzt."

Button würde am liebsten auch in Q3 einziehen, denn sonst reißt eine seit 15 Jahren bestehende Serie: In Suzuka qualifizierte er sich immer innerhalb der Top-10.

Am Sonntag etwas zurückgeben

Auch die Fans hat er dabei im Sinn und das nicht nur wegen des Heimrennens für Honda. "Ich war froh, dass man heute Autos auf der Strecke gesehen hat, denn die Fans waren trotz strömenden Regens da. So hatten sie zumindest ein bisschen Show", sagte er. Teamkollege Fernando Alonso pflichtete ihm bei: "Japan ist ohnehin vielleicht das beste Rennen, was die Fans angeht und wie sie die Formel 1 empfangen. Bei Honda zu sein, ist noch besser. Wir haben viel Unterstützung. Hoffentlich können wir ihnen am Sonntag etwas zurückgeben."

Die Vorbereitung auf das Rennen fiel am Freitag allerdings buchstäblich ins Wasser. Da sich die Bedingungen in den nächsten zwei Tagen zum Trockenen verändern sollen, waren die ersten beiden Trainings wenig repräsentativ und hilfreich. "Wir konnten aber etwas lernen, was die Zuverlässigkeit angeht und Dinge testen nach den Singapur-Problemen", berichtete Alonso. "Am Samstag versuchen wir, das Maximum aus dem dritten Training herauszuholen, denn das ist die einzige Zeit, in der wir uns auf Qualifying und Rennen vorbereiten können. Wir müssen dieses Training richtig vorbereiten", mahnte er.

Immerhin fiel aufgrund des Regens und der geringen Aktivität auf der Strecke nicht sehr ins Gewicht, dass Alonso wegen eines Wechsels des Verbrennungsmotors einen Teil des zweiten Trainings verpasste. Da ein gebrauchter Motor eingesetzt wurde, bleibt er zudem straffrei. Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai vermutete, dass das Problem mit dem Benzin zusammenhängen könnte. Da jedoch nicht genug Zeit blieb, umfassend zu analysieren, wurde der Motor getauscht. "Die Details werden noch untersucht, aber die schnelle Entscheidungsfindung und das Teamwork in der Garage waren wie immer bewundernswert", lobte er.