Zweimal Weltmeister mit Renault, ein knapp verpasster Titel mit McLaren und zwei Übergangsjahre bei Renault. Spätestens mit dem Wechsel zu Ferrari hätte die Erfolgsgeschichte von Fernando Alonso weiter geschrieben werden sollen. Doch nach fünf Jahren ohne WM-Titel war für Alonso in Maranello Schicht im Schacht. "Ich habe ihn dazu ermutigt, Ferrari in Richtung McLaren zu verlassen", so Flavio Briatore, Vater des Alonso-Erfolgs. "Sie haben ihm für alles die Schuld gegeben. Er musste das Team einfach verlassen, insbesondere, nachdem Marco Mattiacci Teamchef wurde. Ohne ihn wäre Alonso vielleicht bei Ferrari geblieben." Ob die Durchhalteparolen des Spaniers bei seinem neuen Arbeitgeber aufgesetzt sind oder nicht, wird sich zeigen. Bei weiterer Erfolglosigkeit liegt für Briatore die Lösung auf der Hand: "Wenn sie es nicht schaffen, ein Gewinnerauto zu bauen, dann holt er es sich eben in einer anderen Serie."

Fernando Alonso feiert Zehnjähriges

Zehn Jahre ist es nun her, dass Fernando Alonso seinen ersten WM-Titel gewonnen hat. Und 2006 folgte der zweite Streich. Der Wechsel von Renault zu McLaren hätte der nächste große Schritt in seiner Karriere werden sollen. Doch Teamquerelen mit dem damaligen Rookie Lewis Hamilton führten schließlich dazu, dass Kimi Räikkönen den beiden McLaren-Piloten in den letzten paar Runden die Show stahl. Alonso kehrte daraufhin zurück zu Renault, doch die Glanztage des französischen Rennstalls waren vorbei. 2010 löste der Spanier Räikkönen bei Ferrari ab und kämpfte fünf Jahre um einen weiteren Titel. Die Geduld riss, ein Tapetenwechsel musste her. 2015 hechelt er mit McLaren nun dem Gros des Feldes hinterher.

Alonsos Ziehvater Flavio Briatore sah den Wechsel während des Großen Preises von Monaco noch als einzig richtige Entscheidung: "Ich glaube, dass seine Zeit bei Ferrari zu Ende war - für beide Seiten. Deshalb war es eine gute Chance und wir entschieden uns dazu, zu McLaren zu gehen." Ähnlich wie sein Schützling schätzt auch Briatore das Kräfteverhältnis zwischen Mercedes und Ferrari als unverändert ein. "Der Abstand zwischen Mercedes und Ferrari ist gleich geblieben. Ich verstehe die Aufregung nicht", sagte der Italiener.

Alonso feierte seinen ersten WM-Titel 2005 in Brasilien, Foto: Sutton
Alonso feierte seinen ersten WM-Titel 2005 in Brasilien, Foto: Sutton

Der ehemalige Renault-Teamchef erinnert sich immer wieder gern daran, als er Alonso in die Formel 1 verhalf. "Die englische Presse massakrierte mich, weil ich mich für Fernando entschieden habe und nicht für Jenson", sagte Briatore in einem Gespräch mit El Mundo. "Aber ich wusste, dass ich mich richtig entschieden habe. Er war trotz seines jungen Alters konkurrenzfähig und passte perfekt zum Auto." Zunächst ging es für den Spanier jedoch für ein Lehrjahr zu Minardi, ehe er 2002 als Testfahrer zum künftigen Weltmeister-Team wechselte und ihn Briatore 2003 zum Stammfahrer beförderte.

2005 war es schließlich soweit: Alonsos Konstanz verhalf ihm zum ersten WM-Titel. Drei Rennen vor Saisonende machte er den Sack mit einem dritten Platz beim Brasilien GP schließlich zu. "Bring die Punkte nach Hause, nichts weiter. Gehe keine Risiken ein, das überlassen wir den anderen", hieß die Teamanweisung. Im Jahr darauf klappte es ein weiteres und vorerst letztes Mal.