Nachdem Mercedes im ersten Freien Training die Konkurrenz einmal mehr - wenn auch nicht so deutlich wie sonst - hinter sich gelassen hatte, gab es im zweiten Freien Training zum Großen Preis von Singapur eine kleine Überraschung: Daniil Kvyat setzte mit 1:46.142 Minuten die schnellste Zeit des Tages. Hinter dem Red-Bull-Piloten reihte sich Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen vor dem zweiten Red Bull von Daniel Ricciardo ein.

Daniil Kvyat holte sich überraschend die Bestzeit im zweiten Traning, Foto: Sutton
Daniil Kvyat holte sich überraschend die Bestzeit im zweiten Traning, Foto: Sutton

Die Platzierungen: Erst hinter Daniel Ricciardo reihte sich der erste Mercedes ein. Lewis Hamilton fehlten als Viertem bereits drei Zehntelsekunden auf die Bestzeit. Allerdings setzte der Brite seine Bestzeit auf den Supersofts erst im zweiten Versuch, nachdem ihm in seiner ersten Runde ein Fehler unterlaufen war. Jedoch setze auch Kvyat seine Zeit erst im zweiten Versuch, weil ihm Romain Grosjean bei seinem ersten Anlauf im Weg gestanden war.

Sebastian Vettel belegte am Ende Platz fünf vor Sergio Perez. Erst auf Rang sieben folgte Nico Rosberg, der ebenfalls im ersten Versuch Probleme hatte. Mehr als sechs Zehntel fehlten dem WM-Zweiten auf Kvyat. Die beiden Mercedes-Piloten konnten sich mit den Supersofts nicht in dem Maße verbessern wie die Konkurrenz. "Ich fühle keinen Extra-Grip", klagte Rosberg.

Keine zwei Zehntel hinter Rosberg sortierte sich Fernando Alonso auf Rang acht ein. Nico Hülkenberg landete im zweiten Force India auf Rang neun vor Max Verstappen und Felipe Massa im besseren der beiden Williams. Für Valtteri Bottas reichte es nur zu Platz 17. Die beiden Sauber sortierten sich auf 12 und 13 ein.

Die Zwischenfälle: Bittere Session für Manor. Nachdem Neuling Alexander Rossi den Boliden im ersten Freien Training zerlegt hatte, konnte er erst 20 Minuten vor Schluss wieder ins Geschehen eingreifen. Gleich zu Beginn der Session schlug auch Will Stevens im zweiten Manor ein und sorgte damit für eine Rot-Phase. Stevens verlor in Kurve 11 vor der Anderson Bridge die Kontrolle und schlug mit dem Heck an der linken Seite in die Leitplanke ein.

Weil Toro Rosso bei der Ausfahrt von Max Verstappen etwas unvorsichtig agierte, musste Kimi Räikkönen von der Fastlane fahren, um einen Unfall zu verhindern. Gut möglich, dass hier noch eine Strafe für Toro Rosso droht.

Will Stevens setzte seinen Manor Marussia frühzeitig in die Leitplanke, Foto: Sutton
Will Stevens setzte seinen Manor Marussia frühzeitig in die Leitplanke, Foto: Sutton

Viele Piloten kamen den Leitplanken wieder bedrohlich nahe, Carlos Sainz zu nahe. Der Spanier berührte den Beton mit seinem linken Hinterrad, zerstörte sich dabei den Reifen und verlor wichtige Trainingszeit. Auch Nico Rosberg übertrieb es, allerdings an anderer Stelle: Der Mercedes-Pilot verhinderte einen Einschlag an der Unterführung, indem er mit blockierenden Rädern den Notausgang nahm.

Das Wetter: Business as usual. 28 Grad Luft- und 32 Grad Asphalttemperatur. Dazu kamen extreme 84 Prozent Luftfeuchtigkeit. Mit Malaysia die härtesten Bedingungen des Jahres. Während des Trainings kamen vereinzelt Tropfen vom Himmel, wirklich feucht wurde es aber nicht.

Die Analyse: FP2 war schon eine kleine Überraschung. Mercedes konnte sich auf den Supersofts nicht ausreichend verbessern. Ob das jedoch nur an den Reifen und nicht auch an Benzinlevel oder Motorenmodi lag, ist fraglich. Trotzdem: Die Konkurrenz ist deutlich näher dran als noch in Monza. Ob nah genug, muss sich erst noch zeigen.