Es war fast unglaublich, aber wahr: Keiner der drei deutschen Top-Piloten, sondern der österreichische McLaren-Tester Alex Wurz führte gestern die Zeitenlisten und damit auch die interne deutschsprachige Meisterschaft an. Am heutigen Samstag rückten die schwrz-rot-goldenen Vertreter dieses schiefe F1-Bild aber wieder gerade.

Der Tag der Deutschen

Für Michael Schumacher lautete das rote Motto dabei 'Im neuen Wagen zurück zu alter Stärke", weshalb er nach dem dritten Rang im 1. Qualifying strahlend verkündete: "Wir und Bridgestone scheinen wieder da zu sein."

Und auch die Rückkehr zur Pole-Pressekonferenz gefiel dem Ferrari-Star. "Es ist schön, wieder zu diesem Kreis zu gehören. Ich hoffe, dass ich das am Sonntag auch wieder umsetzen kann. Wünschenswert wäre ein Platz unter den ersten Drei. Mal sehen, was möglich ist."

Besonderen Dank sandte der Kerpener natürlich an sein Team. "Es war eine große Leistung, das Auto fertig zu bekommen", freute er sich über den Ersteinsatz des F2005. Trotzdem weiß der Deutsche natürlich, dass man noch "etwas Abstand" nach ganz vorne hat. "Wir sind aber dennoch zufrieden."

Ebenso zufrieden präsentierte sich der Mönchengladbacher Nick Heidfeld nach seinem vierten Platz im 1. Qualifying-Durchgang. "Das lief nicht schlecht", gab der Williams-Pilot zu Protokoll. "Ich habe keine Fehler gemacht, und ich habe jetzt eine ganz gute Ausgangsposition für das Abschlussqualifying morgen. Nachdem Mark heute am Vormittag im freien Training Schnellster gewesen war, dachte ich schon, dass wir es im Qualifying ziemlich weit nach vorn schaffen können. Ich wusste, dass mein Auto gut ist, und auch die Michelin-Reifen machen bisher einen guten Eindruck. Am Freitag sind wir einige Long-Runs gefahren. Ich denke, wir können hier ein starkes Rennen fahren. Auf jeden Fall wird es hart. Ich kann mich nicht erinnern, dass es bei einem Rennen schon mal so heiß war."

Besonders heiß geht es bei Toyota her: Denn obwohl Ralf natürlich beteuert sich für seinen Teamkollegen Jarno Trulli zu freuen, würde er natürlich gerne selbst auf Position zwei stehen. Der jüngere Schumacher sprach deshalb klar von einem "sehr enttäuschenden" Qualifikationstraining. "Ich verlor beinahe eine Sekunde durch Übersteuern eingangs der Kurve acht. Das Auto ist schnell und die Reifen arbeiten gut, weswegen es frustrierend ist dies nicht umsetzen zu können."

Der Tag der Österreicher

Mit Alexander Wurz verlor das österreichische Trio heute seine Speerspitze - denn nur der McLaren-Tester saß gestern in einem Arbeitsgerät, welches für Platzierungen ganz vorne gut ist. Christian Kliens RB1 ist aber immerhin für eine vordere Platzierung gut.

Entsprechend freute sich der Vorarlberger über eine "gute Runde ohne Fehler": "Ich fuhr mit dem gleichen Setup wie heute Morgen und das Auto war so gut wie erwartet. Die Balance war sogar ziemlich gut." Insgesamt er mit seiner Vorstellung "zufrieden".

Minardi-Pilot Patrick Friesacher erlebte ebenfalls "kein schlechtes Qualifying". "Ich hatte etwas Untersteuern und machte einige kleinere Fehler während meiner Runde", gestand Patrick ein. "Ich glaube, dass wir unsere Zeit morgen verbessern können, weswegen wir für das Rennen nicht so schlecht aussehen."