Es war ein Stück harter Arbeit für Marcus Ericsson, sich teamintern gegen Felipe Nasr durchzusetzen. Zu Beginn der Saison war es der brasilianische Rookie, der im Team die Oberhand hatte. Nachdem Ericsson in dieser Saison vom Caterham-Team zu Sauber gewechselt war, stand der Schwede vor einigen Problemen. "Das Auto war schnell, aber ich war es nicht", so der 25-Jährige. "Es war ein schwieriger Jahresbeginn für mich."
Ericsson zog aus der unglücklichen Situation die einzige Konsequenz. "Im Grunde habe ich meinen Blickwinkel auf das ganz Wochenende verändert", erklärt der Sauber-Pilot. Dazu gehörte die engere Zusammenarbeit mit seinen Ingenieuren, aber auch der Blick auf die Aspekte fernab von der Rennstrecke änderte sich bei Ericsson. "Ich zähle auf professionelle Hilfe", sagt Ericsson, der im Zuge der Veränderungen mehr Wert auf Fitness und mentale Gesundheit legt. "Ich besuche die Formula-Medicine-Klinik in Italien und arbeite an verschiedenen Bereichen."
Diese Arbeit scheint zu helfen, den das Blatt hat sich für Ericsson gewendet. Mittlerweile ist er der konkurrenzfähigere Fahrer im Sauber-Team und lässt seinen Teamkollegen Nasr fast immer hinter sich. "Ich bin jetzt zwar vorn, aber das heißt nicht, dass ich mich ausruhen kann", sagt Ericsson. "Er versucht natürlich, zurückzukommen und mich zu schlagen, deshalb muss ich weiter hart arbeiten."
Geteilte Arbeit
Ein Teil der Arbeit erledigt Ericsson an den Rennwochenenden der Formel 1, der zweite Teil passiert jedoch abseits der Rennstrecke, in der Formula-Medicine-Klinik. Geleitet wird diese von Dr. Riccardo Ceccarelli, der bereits viele Erfahrungen in der Formel 1 hat. Auch er glaubt, dass Ericsson den Anforderungen nun besser gewachsen ist. "Marcus ist nun mental erwachsener", so Ceccarelli. "Die Fahrer sind heutzutage sehr jung und müssen große Verantwortung tragen."
Zwar ist der Ansturm der Medien auf Ericsson und Nasr nicht ganz so groß wie bei einigen ihrer Kollegen, jedoch tragen ihre persönlichen Sponsoren wesentlich dazu bei, das Sauber-Team am Leben zu erhalten. Auch dieser Aspekt spielt in der Psyche der Fahrer eine große Rolle, weiß Ceccarelli. "Plötzlich realisieren sie, dass nicht nur ihre Zukunft, sondern auch die ihres Teams in ihren Händen liegt", so der Italiener. "Und, wie ich schon sagte, sie sind sehr jung."
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