Am Montag musste Lotus vor Gericht erscheinen, weil es die monatlichen Steuerabgaben nicht leisten konnte. Die britische Steuerbehörde (HMRC) forderte, dass das Team unter Zwangsverwaltung gestellt werden soll. Doch Richter Birss und HMRC ließen sich durch ein vertrauliches Schreiben von Renault zu einer Vertagung umstimmen.

Der Verkauf des Lotus-F1-Teams an Renault steht kurz bevor und verzögert sich nur, weil die französische Marke fordert, als historisches Team anerkannt und mit zusätzlichen Zahlungen belohnt zu werden. Seit 1977 war Renault bis auf fünf Saisons in jedem Jahr in der Formel 1 vertreten und wäre neben Ferrari, McLaren, Mercedes, Red Bull und Williams das fünfte Team der Königsklasse mit Prämienzuschlag aus der Kasse der FOM.

2009 trat Lotus zuletzt als Werksteam in der Königsklasse an, Foto: Sutton
2009 trat Lotus zuletzt als Werksteam in der Königsklasse an, Foto: Sutton

Eine finanzielle Abmachung zwischen den Lotus-Aktionären und Renault - der Verkauf von 65% der Anteile soll 65 Millionen Pfund bringen - ist laut Informationen von Autosport bereits unterschrieben. Fehlt also nur noch eine Einigung zwischen Bernie Ecclestone und Renault CEO Carlos Ghosn, um den Wiedereinstieg von Renault als Werksteam in die Formel 1 perfekt zu machen.

"Ich kann sagen, dass der Prozess mit HMRC bereits geklärt sein wird, bevor es wieder vor den Richter geht", zeigte sich Lotus CEO Matthew Carter gegenüber Autosport zuversichtlich. "Niemand will, dass das Team insolvent wird, daher geht es nur darum, dass die Leute bezahlt werden und alles den richtigen Weg geht." Auf ein mögliches Scheitern der Übernahme angesprochen, erörterte Carter, dass es Notfallpläne gäbe, die er jedoch nicht näher erläutern wollte.