Seit dem vergangenen Jahr dürfen die Bottom-6-Teams, also jene sechs Rennställe, die in der Vorjahres-WM schlechter als Rang vier der Konstrukteursmeisterschaft belegten, einen dritten Piloten in den beiden freien Trainings am GP-Freitag einsetzen.

Während British American Racing im letzten Jahr stark davon profitierte und in dieser Saison den wichtigen Daten des dritten Mannes Anthony Davidson nachtrauert, verzichtete das Schweizer Sauber Team von Anfang an auf diesen Luxus.

Peter Sauber begründete diese Entscheidung von je her damit, dass man nur einen guten Fahrer, der dem Team auch etwas bringen würde, in das dritte Cockpit setzen würde, dieser aber dennoch genügend Geld mitbringen müsse, um das Ersatzauto zu bezahlen. Die Rede ist von fünf bis sechs Millionen - und diese bringen gute Fahrer normalerweise nicht mit.

Ex-Minardi-Testfahrer Bas Leinders versucht es dennoch. Trotzdem berichtet er in seiner neuesten motorsport-magazin.com-Kolumne, dass es bislang noch "keine Neuigkeiten" über seine Zukunft im GP-Sport gebe. "Sauber sucht einen dritten Fahrer, allerdings sind dafür 5 Millionen Dollar erforderlich! Die habe ich im Moment nicht."

"Mein Sponsor Goldenpalace macht zwar weiter, aber so viel kann er auch nicht aufbringen", macht Bas sein Problem klar: Die Finanzierung. "Möglich ist jedoch, dass sie mehr investieren würden, wenn ich in der Champ Car Serie fahren würde." Belgische Sponsoren sind hingegen "leider rar". "Letztes Jahr hatte ich nur einen belgischen Sponsor: Er stellte mir ein Auto zur Verfügung. 80 Prozent meiner bisherigen Sponsoren kamen nicht aus Belgien. Es fehlt den Belgiern der Glauben in einen Sportler. Das ist sehr schade. Anders ist das in Holland, wo mit Albers, Doornbos und Pastorelli drei Niederländer in der F1 sind. Ich bin mir sicher: Wenn ich Holländer wäre, würde ich seit 5 Jahren in der Formel 1 fahren!"

Das Zeug dazu hätte der Belgier allemal. Dies zumindest sagt sein motorsport-magazin.com-Kolumnistenkollege Sven Heidfeld, der seinerseits ebenfalls noch auf Sponsorensuche für ein Cockpit ist. "Das wäre interessant. Denn bei Minardi konnte man seine Leistung überhaupt nicht einschätzen", so Sven über Bas. "Ich halte viel von Bas, der in anderen Serien gut unterwegs war. Aber bei Minardi konnte man gar keine Schlüsse ziehen. Das dritte Auto war ja noch schlechter als die anderen beiden Wagen."

zur kompletten Bas Leinders Kolumne zum Bahrain GP