Der Überfall auf Jenson Button und dessen Ehefrau Jessica Michibata beschäftigt die Behörden. Im Raum steht nun die Frage, ob es sich bei dem Übergriff am Montag vor einer Woche in St. Tropez tatsächlich um einen Gas-Angriff handelte, wie zunächst vermutet worden war. Derlei Überfälle seien ein wachsendes Problem in dieser Region, hieß es von einem Sprecher des Formel-1-Piloten. Der Fall wird nun genau untersucht - vermutlich nicht zuletzt deshalb, um künftige Urlauber des mondänen St. Tropez zu vergraulen.

"Unseres Wissens nach gab es noch nie einen Überfall wie diesen in St. Tropez, bei dem Gas verwendet wurde, um die Opfer auszuknocken", wehrte sich Philippe Guemas, stellvertretender Staatsanwalt im französischen Draguignan, gegen die Vermutungen des Button-Lagers. Diese seien bislang nicht von der örtlichen Poizei bestätigt worden, sagte Guemas gegenüber dem Radiosender Europe1 weiter.

Button und Michibata sind seit Dezember 2014 verheiratet, Foto: Sutton
Button und Michibata sind seit Dezember 2014 verheiratet, Foto: Sutton

Zweifel an Gas-Überfall

Button, seine Frau sowie Freunde hätten sich nach dem Überfall am darauffolgenden Dienstag unwohl gefühlt. Daher rührte offenbar die Annahme eines Übergriffs mittels des Einsatzes von Gas, um die Bestohlenen ruhigzustellen. Von Button und Co. wurden inzwischen Blutproben genommen, um den Fall aufzuklären. Bei dem Überfall, bei dem die Diebe zu zweit gewesen sein sollen, wurde laut Medienberichten Schmuck im Wert von rund 426.000 gestohlen.

"Wir finden es schwer nachvollziehbar, wie Narkosemittel in dieser Konzentration aufgewendet wurden konnten, um einen solchen Effekt zu erzielen", hegte Dr. Liam Brennan, Vize-Präsident des Royal College of Anaesthetists, gegenüber Sky News Zweifel an der Art und Weise des Vorfalls. Laut Brennan sei etwa der Einsatz von Lachgas kaum vorstellbar, weil es dazu extrem hohe Dosen benötige: "Es wäre einfach unmöglich, genug davon in ein Haus zu pumpen."

Michibata begleitet Button zu den meisten Rennen, Foto: Sutton
Michibata begleitet Button zu den meisten Rennen, Foto: Sutton

Spa-Start nicht gefährdet

Andere mögliche Betäubungsmittel, wie Chloroform oder Ether, würden unterdessen einen starken Reiz auf die Konsumenten ausüben. Sprich: Button samt Entourage hätten das Gas in der Luft demnach bemerken müssen. Husten sei etwa eine Folge. "Selbst wenn sie sich in einem natürlichen Schlaf befunden hätten, wären sie durch das Husten und Ausspucken aufgewacht", sagte Brennan.

Nachdem der Schreck zunächst tief saß, scheinen sich Button und Michibata inzwischen von dem Schock erholt zu haben. Der anstehende Grand Prix von Belgien sei jedenfalls nicht in Gefahr, versicherte Buttons Manager Richard Goddard: "Jensons Vorbereitungen auf das nächste Rennen in Spa sind nicht beeinträchtigt."