Darf sich Williams demnächst über einen unerwarteten Geldsegen freuen? Wie Autosprint berichtet, möchte sich der kanadische Milliardär Lawrence Stroll mit 120 Millionen Euro bei Williams einkaufen. Bereits vor ein paar Tagen tauchte das Gerücht auf, Formel-3-Pilot Lance Stroll, Sohn des potenziellen Käufers, könnte bei Williams einen Vertrag ab 2017 unterzeichnen.

Lawrence Stroll wird nicht zum ersten Mal mit einem Einstieg bei einem Formel-1-Team in Verbindung gebracht. Im vergangenen September stand er Berichten zufolge kurz vor einem Engagement bei Sauber, das in argen finanziellen Schwierigkeiten steckte und auch heute noch zu kämpfen hat. Nach dem gescheiterten Deal mit den russischen Investoren brauchte Sauber dringend eine Lösung. Das Geschäft galt aus verschiedenen Gründen als sinnvoll.

Lance Stroll fährt aktuell in der Formel-3-Europameisterschaft, Foto: FIA F3
Lance Stroll fährt aktuell in der Formel-3-Europameisterschaft, Foto: FIA F3

Zum einen ist Lance Stroll Teil der Ferrari Driver Academy und hätte sich - wie nun vermutlich bei Williams - eine gute Perspektive in der Formel 1 schaffen können. Außerdem werden Stroll senior selbst gute Kontakte nach Maranello nachgesagt. Unter der Autosammlung des Milliardärs befinden sich mit dem Ferrari P4 sowie dem Ferrari 275 GTB/4 zwei exklusive Stücke. Dass Sauber zudem mit Ferrari-Motoren beliefert wird, machte den Deal umso wahrscheinlicher. Doch er kam nicht zustande.

Lawrence Stroll hat sein Vermögen vor allem im Modegeschäft gemacht. Dem Kanadier gehört neben einer Vielzahl an Autos auch der Circuit Mont-Tremblant in Kanada. Das Magazin Forbes schätzt sein Vermögen auf 2,3 Milliarden Euro. Neben seinem Interesse an den Teams in der Formel 1 soll sich Stroll auch mit Bernie Ecclestone über einen Einkauf beim Rechteinhaber CVC Capital unterhalten haben, allerdings ohne Ergebnis.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Sollte es zu einem Deal zwischen Williams und Lawrence Stroll kommen, wäre das eine klassische Win-Win-Situation. Der englische Traditionsrennstall spielt eine tolle Rolle in der Formel 1, jedoch ist das Budget nicht einmal ansatzweise mit jenen von Ferrari, Mercedes oder Red Bull zu vergleichen. Claire Williams und Co. werden nicht müde zu betonen, dass ihnen ab einem gewissen Punkt finanziell die Hände gebunden sind. Eine Investition von 120 Millionen Euro - wie auch immer diese genau aussehen wird - würde dem Team ganz neue Möglichkeiten verschaffen. Autonarr Lawrence Stroll könnte zudem sein Hobby noch intensiver ausleben und Sohn Lance stünden alle Türen für eine Karriere in der Formel 1 offen.(Chris Lugert)