Zum ersten Mal in dieser Saison belegt Williams die komplette zweite Startreihe. Felipe Massa startet von Platz drei in den Großbritannien GP, Teamkollege Valtteri Bottas nur einen Platz dahinter. Das Ergebnis ist für den Traditionsrennstall fast schon historisch: 2002 standen in Silverstone zum letzten Mal zwei Williams in den ersten beiden Reihen. Damals startete Juan-Pablo Montoya von der Pole Position, Ralf Schumacher von Platz vier.

Doch nach dem Auftakt hatte mit dieser Performance niemand so wirklich gerechnet. "Wir wussten, wie wir uns heute verbessern konnten, aber wir sind trotzdem ein wenig überrascht darüber, dass es so viel war", musste Bottas zugeben.

Am Freitag landeten Massa und Bottas auf den Medium-Reifen gerade einmal auf den Plätzen zehn und zwölf. Williams geht den Freitag traditionell etwas konservativer an und kann dann - ähnlich wie Mercedes - im Qualifying und Rennen ordentlich zulegen. Doch in diesem Ausmaß hatte das niemand erwartet. Auch Mercedes Motorsportchef Toto Wolff nicht: "Es ist für mich überraschend, dass Williams zweite Kraft ist, denn das hat nicht so ausgesehen."

Auch im dritten Freien Training sah es keinesfalls nach einer zweite Startreihe in Williams-Farben aus. "Es ist eine großartige Ausgangslage und sie ist sehr verdient", freute sich Rob Smedley. "Die Verbesserungen im Vergleich zu gestern zeigen, dass wir gestern die Hausaufgaben richtig gemacht haben und auch nach FP3."

Bottas erneut hinter Massa

Für Valtteri Bottas ist das Ergebnis allerdings zweischneidig: Zum zweiten Mal in Folge musste sich der Finne von seinem Teamkollegen schlagen lassen. "Man will natürlich immer vor seinem Teamkollegen sein, aber wir hatten einen guten Kampf. Felipe hat sich am Ende ein bisschen mehr verbessert", muss Bottas anerkennen.

Doch wichtiger ist auch für den gehandelten Räikkönen-Nachfolger die Konkurrenz in Rot: "Es ist großartig, mit beiden Autos vor unseren engsten Rivalen in der Weltmeisterschaft zu stehen. Das ist eine richtig gute Ausgangslage und wir haben nun die Oberhand für den Kampf ums Podium."

Während Williams bei den letzten beiden Rennen von Ferrari-Fehlern profitieren musste, um aufs Podium zu kommen, könnte der Sprung nun wieder aus eigener Kraft gelingen. "Das Auto war das gesamte Wochenende über gut auf Longruns, deshalb sollte es im Rennen gut funktionieren", meint Smedley.