Das ganz große Thema in der Formel 1 ist derzeit nicht, ob und wann die Scuderia auf die dominanten Silberpfeile aufschließt, sondern wer nächstes Jahr Teamkollege von Sebastian Vettel führt. Bei Ferrari selbst belässt man den Fokus auf der Weiterentwicklung des SF15-T und der Jagd auf Mercedes. Ob das Dienstfahrzeug von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen nun in die richtige Richtung entwickelt wird, wird das kommende Rennen im englischen Silverstone zeigen.

Vettel: nächstes Podium in Silverstone?, Foto: Sutton
Vettel: nächstes Podium in Silverstone?, Foto: Sutton

Räikkönen konzentriert sich lieber auf das Relevante, statt sich Gedanken um die Vertragsverlängerung zu machen: die Rennvorbereitungen. "Beim Setup werden wir klar auf Geschwindigkeit bauen. Es gibt zwar einige knifflige Kurven und auch die Wetterbedingungen können auch eine Rolle spielen. Aber das ist normal", so Räikkönen. Der erste und bislang einzige Sieg in Silverstone gelang dem Iceman in seinem Weltmeisterschaftsjahr 2007. "Ich habe schöne Erinnerungen an das Rennen. Aber es war wirklich hart", so der Ferrari-Pilot. "Die schönen Erinnerungen bringen mir dieses Jahr aber leider nichts. Ich komme aber gerne hierher."

Räikkönen muss Ferrari-Boss Marchionne überzeugen, Foto: Sutton
Räikkönen muss Ferrari-Boss Marchionne überzeugen, Foto: Sutton

Ferrari: Silverstone Bilanz

Ferrari in Silverstone: Nachdem Ferrari 1950 nicht angereist war, nahm die Scuderia im Jahr darauf zum ersten Mal am Großbritannien GP teil. Jose Froilan Gonzalez feierte beim Debüt den Sieg. 1952 und 1953 gewann Alberto Ascari, 1954 schlug Gonzalez noch einmal zu. 1956 triumphierte Juan Manuel Fangio, 1958 Peter Collins. Danach folgte eine lange Durststrecke, erst 1990 konnte mit Alain Prost wieder ein Ferrari-Pilot gewinnen. 1998, 2002 und 2004 triumphierte Michael Schumacher, Rubens Barrichello gewann 2003. 2007 stand Kimi Räikkönen ganz oben auf dem Podest, Fernando Alonso errang 2011 den Sieg. Insgesamt ließ sich also 13 Mal ein Ferrari-Pilot in Silverstone als Sieger feiern.

Kimi Räikkönen in Silverstone: Der Finne stand von 2003 bis 2007 jedes Jahr in Silverstone auf dem Podium - 2007 sogar auf der obersten Stufe. Im Vorjahr legte der Finne in der ersten Runde einen spektakulären Abflug hin, der die rote Flagge zur Folge hatte, und schied zum erst zweiten Mal in Silverstone aus. Wann immer Räikkönen die Zielflagge sah, schnitt er nicht schlechter als Achter ab.

Sebastian Vettel in Silverstone: Da er 2007 nach seinem F1-Debüt in den USA erst ab dem Ungarn GP für Toro Rosso fuhr, bestritt Vettel 2008 seine Großbritannien-Premiere, bei der er allerdings nicht das Ziel sah. Bereits im folgenden Jahr feierte er jedoch seinen ersten und bislang einzigen Triumph in Silverstone. Zwei Mal kletterte Vettel danach noch aufs Podest, verpasste aber die oberste Stufe.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Auch wenn Mercedes in Silverstone unantastbar sein werden, kann die Scuderia auf die Plätze hinter den Silberpfeilen spekulieren. Williams zeigte sich in Österreich allerdings von einer sehr starken Seite und könnte Ferrari in Großbritannien wieder ein Schnippchen schlagen. Es wird auch interessant, zu sehen, wie Kimi Räikkönen mit dem immer größer werdenden Druck umgehen wird. (Haris Durakovic)