Bob Fernley, stellvertretender Teamchef bei Force India, rechnet im Falle eines Rückzugs von Red Bull aus der Formel 1 mit einer baldigen Überarbeitung der Regeln in der Königsklasse. Offenbar müsse erst etwas Großes passieren, bevor die Verantwortlichen bereit seien, sich an einen Tisch zu setzen, sagte er gegenüber Autosport. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz hatte zuletzt angesichts der schlechten Saison seines Teams mit dem Ausstieg gedroht. Auch viele ehemalige Fahrer meldeten sich in letzter Zeit mit Kritik an der Formel 1 zu Wort.

Der Ausstieg der Österreicher wäre laut Fernley ein Ereignis, das allen Beteiligten den Handlungsbedarf vor Augen führen würde. Die schnell aufeinander folgenden Ausstiege von Honda, Toyota und BMW 2008/2009 hätten schließlich auch zu Regeländerungen geführt, inklusive einer substanziellen Deckelung der Kosten.

Horner glaubt an eine Reform bis 2017

"Danach hatten wir einige der besten Konkurrenz-Situationen seit vielen Jahren", sagte Fernley. Der Force-India-Mann ist der Meinung, dass die Probleme der Rennserie aktuell aus egoistischen Interessen kleingeredet werden. "Die Hersteller-unabhängigen Teams schauen doch derzeit nur, dass sie irgendwie überleben, bis sich etwas ändert und alle zusammen an einer Lösung arbeiten", so der Brite.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hat unterdessen angedeutet, dass er an eine Reform der Formel 1 glaubt, allerdings müsse diese wohlüberlegt und von allen Teams getragen sein. Als möglichen Termin nannte er 2017. "Wir müssen eine bessere Show abliefern und ein besseres Produkt kreieren", meinte Horner. Es dürfe für die einzelnen Teams nicht nur um die eigenen Stärken und Schwächen gehen, sondern jeder müsse ein Stück weit nachgeben.