In Spielberg wurden sowohl Fernando Alonso als auch Jenson Button - aufgrund diverser Wechsel von Komponenten an den Power Units ihrer Boliden - nach dem Qualifying jeweils 25 Startplätz nach hinten strafversetzt. Da dies in einem Starterfeld von 20 Autos nicht möglich ist, mussten beide McLaren-Piloten im Rennen zusätzliche Sanktionen - wie Durchfahrtsstrafen - hinnehmen.

"Das ist lächerlich", sagt Ex-F1-Pilot Martin Brundle. Mit dieser Meinung steht der heutige Sky-Kommentator nicht alleine da. Der Ruf nach einer Überarbeitung der Motorenregelung und den damit verbunden Strafen wird zunehmend lauter. Aktuell müssen die Fahrer zusätzlich zur Rückversetzungen in der Startaufstellung auch Sanktionen während der Rennen fürchten. Das stößt vielen Verantwortlichen in der Formel 1 sauer auf.

Nicht kompliziert machen

"Wir sind in Malaysia zur Übereinkunft gekommen, dass wir die vier-Motorenregel loswerden wollen. Aber das hat sich erledigt", erinnert sich Red-Bull-Boss Christian Horner zurück. Lediglich vier Power Units darf ein Fahrer über die ganze Saison einsetzen. Diese Limitierung bei der Entwicklung der Power Units geht Horner zu weit.

Zuspruch erhält er hierfür von McLaren-Honda-Chef Eric Boullier:"Racing ist ein Wettbewerb. In jedem Wettbewerb musst du in der Lage sein, dich zu verbessern. Ich glaube, es sollte dir erlaubt sein, frei zu entwickeln. Ende der Geschichte. Keine Debatten, keine Strafen - macht es nicht kompliziert. Nicht für uns und vor allem nicht für die Fans."

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn geht Boulliers Vorschlag zu weit. Dennoch wünscht auch sie sich, dass sich etwas ändert "Wir müssen das sehr ernst nehmen. Noch einmal zwei Jahre mit dieser Art von Rennen werden die Fans nicht akzeptieren." Auch Ferrari-Präsident Sergio Marchione sieht vor allem die derzeitige Komplexität der Formel 1 kritisch: "Niemand versteht mehr irgendetwas. Wir müssen demütiger werden, um zu versuchen, die Show wieder zurück auf die Strecke zu bringen."