Das Heimrennen für Red Bull entwickelte sich zur erwartet schweren Aufgabe. Trotz der strafbedingten Startplätze 15 (Daniil Kvyat) und 18 (Daniel Ricciardo) konnte das Team in Person von Ricciardo jedoch zumindest einen Punkt aus Spielberg mitnehmen. "Ich war mit dem Auto heute ganz zufrieden", berichtete der Australier nach dem Rennen. Auf dem härteren Reifen gestartet, wechselte er in Runde 50 auf die supersoften Pneus und konnte in der Schlussphase noch einmal zulegen, um sich den zehnten Platz zu sichern.

Ein Platz weiter vorne wäre sogar machbar gewesen. Doch die Überrundungen verhinderten einen Angriff auf Sergio Perez. "Ich war wirklich glücklich mit dem weicheren Reifen, die Balance des Autos war gut. Daher habe ich versucht, so hart wie möglich zu pushen, um Perez am Ende noch zu bekommen. Aber die Jungs hinter mir haben um das Podium gekämpft und ich musste das respektieren", erläuterte er. Dennoch kann er mit dem Ergebnis ob seiner Startposition gut leben. "Als Zehnter das Rennen zu beenden, ist ein gutes Resultat angesichts der Tatsache, von wo aus ich losgefahren bin."

Für Ricciardo ist die Zeit am Red Bull Ring jedoch noch nicht ganz vorbei. Am Dienstag steigt er während der Testfahrten noch einmal ins Cockpit seines Boliden. "Ich hoffe, dass wir trotz der miesen Wettervorhersage in der Lage sein werden, ein paar nützliche Arbeiten vor dem nächsten Lauf in Silverstone zu erledigen", so Ricciardo.

Daniel Ricciardo sammelte nach Startplatz 18 noch ein Pünktchen ein, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo sammelte nach Startplatz 18 noch ein Pünktchen ein, Foto: Sutton

Deutlich weniger zufriedenstellend verlief das Rennen für Daniil Kvyat. Bereits in der ersten Runde kam es zu einer Kollision mit Sergio Perez, in deren Folge der Russe umgehend an die Box kam und auch die Nase getauscht wurde. Der Zeitverlust hielt sich in Grenzen, da gleichzeitig das Safety Car auf der Strecke war. Doch neben dem Flügelschaden blieb auch die Karosserie nicht verschont. "Es war ein ziemlich hartes Rennen heute", bilanzierte Kvyat daher. "Der Karosserie-Schaden beeinflusste das Grip-Level für das gesamte Rennen, wodurch das Auto schwer zu fahren war", so Kvyat. Ohne den Schaden wären laut Kvyat auch für ihn Punkte möglich gewesen.

Teamchef Christian Horner definiert den Schaden am Auto seines Fahrers genauer. "Nach einem guten Start mit allem, was vor ihm passiert ist, hatte er leider einen Kontakt mit dem Heck von Perez. Das verursachte einen signifikanten Schaden an der Unterseite des Autos. Von da an lautete das Ziel, das Rennen zu beenden", so Horner. Sein Punktelieferant Ricciardo durfte sich über ein Lob freuen. "Von der Startposition aus, von der Daniel gestartet ist, war es eine starke Leistung von ihm, einen Punkt zu holen. Er hat das Rennen gegenläufig bestritten - zuerst den langsameren Reifen genutzt und dann auf den weicheren Reifen gewechselt, was sehr effektiv war", freute sich Horner über die gelungene Strategie.

Beide Fahrer bekamen in Österreich den fünften Verbrennungsmotor eingesetzt, was jeweils zehn Startplätze kostete. Wenn es nach Thierry Salvi von Renault geht, soll es in den nächsten Rennen keine Strafen geben. "Wir haben nun die neueste Spezifikation des Verbrennungsmotors, daher sollten wir nun eine Atempause haben für die nächsten Rennen. Silverstone sollte uns mehr entgegenkommen", blickt Salvi zuversichtlich auf das anstehende Rennen.