Das Schweizer Sauber Team erlebte einen schlechten Auftakt in den zweiten Tag des Rennwochenendes zum Großen Preis von Kanada. Nach 40 Trainingsminuten verlor Felipe Nasr seinen Sauber Boliden beim Aufwärmen der Reifen und krachte frontal in die Mauer. Der Fahrer blieb unverletzt, sein Fahrzeug nahm gehörigen Schaden an der Front. Nasr beklagte sich darüber, dass die Reifen viel zu kalt gewesen seien.

Die Platzierungen: Nico Rosberg sicherte sich in 1:15.660 Minuten mit einer guten halben Sekunde Vorsprung die Bestzeit des 3. Trainings. Der Deutsche setzte sich gegen Kimi Räikkönen durch, der einen guten Eindruck im 3. Training hinterließ. Romain Grosjean, Vallteri Bottas und Sergio Perez bestätigten auf den Plätzen drei bis fünf die Stärke der Mercedes Power Units.

Die Zwischenfälle: Der Circuit Gilles-Villeneuve ist eigentlich eine High-Speed-Strecke. Doch im dritten Training waren einige Piloten im Rallye-Modus unterwegs. Sebastian Vettel räuberte brutal über die Kerbs in der letzten Schikane. Wie einige andere Fahrer am Freitag flog auch er im Tiefflug durch die Schikane. Kurz zuvor zeigte Kimi Räikkönen, was er in seinen beiden WRC-Jahren gelernt hat - Drifts vom Feinsten!

Die Technik: Mal wieder ein schwarzer Tag für McLaren. Fernando Alonso stand für die meiste Zeit des Trainings mit technischen Problemen in der Box. Kaum konnte er auf die Strecke fahren, wurde die Session unterbrochen. Der Grund: sein Teamkollege Jenson Button war mit einem Defekt stehen geblieben.

Die Strafen: Vor dem 3. Training wurde bekannt, dass Toro Rosso den Motor im Auto von Max Verstappen wechselte. Für den Niederländer ist es der fünfte in diesem Jahr - somit wird er um zehn Startplätze zurückversetzt. Obendrauf kommt noch eine Strafversetzung um fünf weitere Positionen als Folge der Kollision mit Romain Grosjean in Monaco. Die Entscheidung ist ein taktischer Schachzug des Teams. Denn durch die Strafe war Verstappens Rennen ohnehin schon beeinträchtigt. Nach den Zuverlässigkeitsproblemen bei Renault zu Beginn der Saison blüht auch den anderen Red-Bull- und Toro-Rosso-Fahrern demnächst ein ähnliches Schicksal.

Das Wetter: Wie erwartet präsentierte sich die Strecke am Samstagvormittag in trockenem Zustand. Der Regen vom Freitagnachmittag hatte sich mittlerweile verzogen. Für den Rest des Wochenendes sind ähnliche Verhältnisse vorhergesagt. Erst am Montag soll es wieder regnen.

Die Analyse: Noch weiß niemand, wie genau das Kräfteverhältnis nach den diversen Motoren-Upgrades und auf dieser Strecke aussieht. Dennoch macht Ferrari bislang einen starken Eindruck. Die Roten scheinen in Montreal gut zurechtzukommen. Gleichzeitig wusste Nico Rosberg mit seiner letzten Runde kurz vor dem vorzeitigen Ende der Session zu überzeugen. Der Pole-Kampf wird spannend.