Die Gerüchteküche brodelte in der vergangenen Woche. Ferrari reichte angeblich Unterlagen bei der FIA ein, um zwei Entwicklungs-Token anwenden zu dürfen. Damit könnten die Italiener in Montreal mit einer überarbeiteten Motoren-Version antreten. Kundenteam Sauber würde von dieser Weiterentwicklung allerdings nicht profitieren.

Sauber-Pilot Felipe Nasr bestätigte am Donnerstag, dass das schweizerische Team wohl bis August warten muss, bevor es ähnliche Updates erhält. "Ferrari bekommt ein neues Motoren-Update, wir bekommen es aber nicht hier", so Nasr knapp.

"Vielleicht müssen wir bis Spa warten. Aber für erste haben wir dieselben Spezifikationen wie wir sie schon das ganze Jahr über verwenden. Ich benutze dieselbe Power Unit wie in Monaco. Wir planen, dass neue Update in Spa zu haben", verrät der 22-Jährige.

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn erklärt die Entscheidung: "Das hat nichts mit den Finanzen zu tun. Das ist die Strategie, die wir gewählt haben, wann wir neue Motoren einführen und welche wir wo nutzen wollen." Sauber möchte zunächst weiter den zweiten Motor nutzen, der momentan im Auto steckt. "Sie nutzen bereits ihren dritten."

"Sie sind einfach auf einer anderen Strategie", führte die 44-Jährige weiter aus. "Wenn es sein muss, kehren sie später zu einem älteren Motor zurück." Andererseits möchte sie mit Sauber wenn möglich gleich noch mehr Token abgreifen, wenn in Spa der dritte Motor kommen wird: "Für hier und die nächsten Rennen stehen wir gut da, aber in Spa und Monza wird man die Upgrades definitiv spüren. Vielleicht kommt bis dahin ja noch mehr." Das hängt dann aber von Ferrari ab.

Die Traktion fehlt

Sauber hatte in Monaco Traktionsprobleme, Foto: Sutton
Sauber hatte in Monaco Traktionsprobleme, Foto: Sutton

Was die Traktion des C34 angeht, sei eine Weiterentwicklung wichtig, obwohl die Strecke in Montreal dem Sauber-Boliden deutlich besser liegen dürfte, so der Brasilianer. "Unsere Traktion ist im Vergleich zur Konkurrenz nicht so gut. In Montreal hast du eine Menge langsame Kurven und Ausgänge, wir müssen daran arbeiten", sagt Nasr.

Als Grund gibt der Youngster die mangelnde Leistung an, die fehlt um die Reifen zum Arbeiten zu bringen. "Wir können die Energie nicht auf den Vorderreifen bringen, sodass uns dann Abtrieb fehlt. Das hat es in Monaco sehr schwierig gemacht. Hier sollte es aber ein bisschen gehen", zeigt sich Nasr zuversichtlich.