Liebe motorsport-magazin.com Leserinnen und Leser,

Es war ein sehr gutes Gefühl in Malaysia zu fahren, denn ich habe viele Jahre probiert in den Formel-1-Zirkus zu kommen und nun habe ich meine erste Chance erhalten. Malaysia ist eine sehr schöne Strecke und es war toll mit den anderen Formel-1-Fahrern während eines GP-Wochenendes zu fahren. Für mich ist das der erste Schritt.

Unser Hotel war direkt neben dem Flughafen, was also super war! Ich bin mit dem Team zur Strecke gefahren und war meistens mit Baumgartner oder dem Marketing-Team unterwegs. Ich fahre gerne früh zur Rennstrecke und reise spät ab, um noch ein paar Informationen mitzunehmen und mir alles anzuschauen.

Der größte Unterschied zwischen mir und den anderen Fahrern ist, dass ich 500 Kilometer in einem F1-Auto gefahren bin und die anderen 1000, 10000 oder 100000 Kilometer abgespult haben. Ansonsten ist es noch zu früh, um mich mit Bruni und Baumgartner zu vergleichen. Mein Fahrstil mag wenig spektakulär sein, weil ich immer versuche, ein gut ausbalanciertes Auto zu haben. Ich komme zwar auch mit Unter- und Übersteuern zurecht, aber ich versuche immer eine gute Balance zwischen vorne und hinten zu finden.

In Malaysia habe ich neue aerodynamische Komponenten getestet. Wir haben zwei gute Schritte nach vorne gemacht und vielleicht werde ich auch in Bahrain neue Teile testen. Wir haben einige Modelle im Windkanal. Dazu habe ich auch zwei verschiedene Reifen getestet.

Die Atmosphäre zwischen den Fahrern und dem Team ist sehr gut. Man kann sagen, dass es wie eine Familie ist und es ist immer gut in solch einem Team anzufangen und zu lernen.

Die Konkurrenz scheint in Malaysia aufgeholt zu haben, vor allem Renault und Williams. Der Michelin hat dort besser funktioniert, weil die Temperaturen den Reifen eher entgegenkamen, als in Australien. Es kann auch Rennen geben, in denen Renault und Williams schneller als Ferrari sein werden. Natürlich sind die zwei Siege und die guten Plätze von Barrichello sehr wichtig für Ferrari, denn falls mal etwas schief laufen sollte, haben sie immerhin schon zwei Rennen gewonnen. Die anderen dürfen sich keine Fehler erlauben. Ferrari hat mit Michael sicherlich das beste Paket.

Was Bahrain betrifft, so habe ich nur einen kleinen Plan, wie die Strecke aussieht und wie die Geschwindigkeiten und Kurven sein werden. BMW-Williams hat mit Marc Gené dort schon 25 Runden getestet, aber ich habe da kein Problem, denn ich fahre nicht das Qualifying und bin dort, um zu lernen und Feedbacks zu geben. Einen kleinen Vorteil wird Williams aber haben. Er wird nicht so groß sein, aber sie haben Informationen über Stellen, wo der Asphalt nicht so flach ist, wie man die Kerbs nehmen soll, wie ungefähr der Grip ist – ob viel oder wenig – und den Sand. Aber Williams wird nicht absolut schneller sein.

Mit dem Terror muss jeder auf der Welt besorgt sein. Nicht nur in Bahrain, sondern die ganze Welt. Wichtig ist eine Lösung für dieses Problem zu finden. Die Formel 1 ist ein Sport und ich hoffe, dass nichts passiert. In der Welt von heute ist nichts sicher. Wir müssen damit leben.

Der Technische Staff wird im Vorfeld bestimmen, was ich testen soll. Es werden aber Reifen sein, Setup und neue Teile. Am Donnerstag habe ich dann Meetings mit meinem eigenen Ingenieur, dem Team und Bridgestone. Und am Freitag vor dem ersten Training, zwischen den Trainings, nach dem zweiten Training und zum Schluss. Es gibt immer Diskussionen und wir wollen den Wagen besser machen. Am Samstag und Sonntag bin ich dann auch in der Box von Minardi.

Mein Ziel ist das Auto weiter zu lernen, viele Runden zu fahren und die Limits zu suchen. Das ist das Wichtigste. So wie in Malaysia werde ich wieder mit viel Benzin im Hinblick auf die Abstimmung für das Rennen fahren. Ab dem Auftakt in Europa könnte es aber sein, dass ich auch mal mit wenig Benzin fahren werde.