Ein peinlicher und unnötiger Strategie-Fauxpas kostete Lewis Hamilton in Monaco den verdienten Sieg und Mercedes einen weiteren Doppelerfolg. Sofort begab sich das Weltmeisterteam fieberhaft an die Fehleranalyse. Nun steht ein erstes Resultat fest: Mercedes wird bei wichtigen Entscheidungen, welche die Strategie betreffen, in Zukunft weniger auf reine Daten und Zahlenspielereien vertrauen. Stattdessen rücken gesunder Menschenverstand und Logik an erste Stelle.

"Wir haben noch einmal alle Daten verglichen und sind alle Möglichkeiten durchgegangen und zu folgendem Ergebnis gekommen: Wenn künftig wieder eine solche oder ähnliche Situation wie in Monaco eintreten sollte, entscheiden nicht die Daten auf dem Computer, sondern die Logik und der Menschenverstand", sagt Teamchef Toto Wolff der Bild.

Faktor Mensch schon in Monaco beteiligt

Dabei hatte der Faktor Mensch bereits im Fürstentum eine Rolle gespielt. Zwar übernahm später das Team die Verantwortung für die falsche Entscheidung, den führenden Hamilton in der Safety-Car-Phase kurz vor Rennende nochmals an die Box zu beordern: "Wir haben die Entscheidung getroffen und falsch kalkuliert", sagte ein Teamverantwortlicher. Doch Hamilton selbst habe zumindest Einfluss genommen.

Hamilton zweifelte an der Strategie, Foto: Sutton
Hamilton zweifelte an der Strategie, Foto: Sutton

Tatsächlich fällte Mercedes die Entscheidung, Hamilton zum Reifenwechsel zu zitieren erst nach dessen Funkspruch: "Seid ihr sicher, dass es das Beste ist draußen zu bleiben? Diese Reifen haben komplett ihre Temperatur verloren und alle anderen scheinen jetzt auf Options zu sein." Mercedes' Antwort darauf: "Ok, verstanden, verstanden. Box, Box."