Was bedeutet dir Monaco?
Romain Grosjean: Zuallererst ist es wie ein inoffizieller Frankreich Grand Prix! Es ist großartig, jedes Jahr so viel Unterstützung aus Frankreich zu sehen und es gibt so viele Flaggen und Banner. Es ist ein sehr herausfordernder Kurs und einzigartig im Kalender. Als Fahrer muss man ruhig und entspannt bleiben auf einer Strecke, die keine Fehler zulässt. Ich war in der Vergangenheit superschnell, aber habe auch die Mauern getroffen. Es gibt also eine Balance, die man finden muss. Es ist ein aufregender und glamouröser Grand Prix, aber immer ein Schritt ins Ungewisse, denn es ist schwierig, vorherzusagen, wie gut jedes Auto dort funktionieren wird. Es ist eine verrückte Woche mit all der Aufmerksamkeit, aber jeder liebt Monaco.

Was ist dein Lieblingsteil der Strecke?
Romain Grosjean: Sicherlich nicht die Wände! Ich mag die Casino-Kurve, die recht schön ist, schnell und leicht überhöht. Der schwierigste Teil wäre der nächste Abschnitt - Mirabeau, Loews und dann die beiden Portier-Kurven, denn man muss dort etwas Speed 'erzeugen'. Es gibt im Laufe der Runde keinen einzigen langweiligen Augenblick.

Wie befriedigend ist es, wenn man für eine gute Runde in Monaco alles zusammenbringt?
Romain Grosjean: Es ist etwas Besonderes, wenn man eine Runde beendet und weiß, dass sie schnell ist, weil man alles gegeben hat und etwa drei Mal dachte, dass man abfliegt. Die Balance zu finden, zwischen zu hart und nicht genug pushen, macht in Monaco einen großen Unterschied.

Grosjean hat seinen Mechanikern in Monaco in der Vergangenheit viel Arbeit bereitet, Foto: Sutton
Grosjean hat seinen Mechanikern in Monaco in der Vergangenheit viel Arbeit bereitet, Foto: Sutton

Ist es schwierig, während eines so geschäftigen Events den Fokus zu behalten?
Romain Grosjean: Es ist wahr, dass es fast zu viele Dinge zu tun gibt. Ich werde versuchen, etwas Zeit für mich in meinem Zimmer zu finden und mich weiter darauf konzentrieren, was ich tun muss. Es ist ein Heimrennen für die Sponsoren, daher ist es sehr wichtig für sie und für uns ist es eine sehr herausfordernde Strecke.

Wie denkst du, wird der E23 Hybrid auf den Straßen von Monte Carlo funktionieren?
Romain Grosjean: Der Schwerpunkt liegt in Monaco auf langsamen Kurven, was historisch nicht unsere größte Stärke war. Aber dieses Jahr hat sich unser Paket als ziemlich gut erwiesen, egal wie das Streckenlayout aussah. Der E23 ist ein ziemlich anpassungsfähiges Auto! Unebene Geraden und eine Oberfläche mit wenig Grip sind die anderen Hauptcharakteristiken von Monaco und wie gut man sich an diese anpasst, entscheidet über Wohl oder Wehe an diesem Wochenende. Wir ziehen generell die weicheren Reifen von Pirelli vor, aber man braucht für Monaco wirklich, wirklich weiche Reifen mit viel Grip, da es so rutschig ist. Monaco ist weniger Motoren-abhängig als andere Kurse, was den Schwerpunkt auf das Fahrverhalten und das Setup des Autos legt. Der E23 flößt ziemlich viel Vertrauen ein, was sehr gut ist für einen Stadtkurs.

Das Spanien GP-Wochenende schien für Lotus insgesamt etwas bruchstückhaft zu sein. Wie war es für dich?
Romain Grosjean: Man hat ein paar Wochenenden, an denen alles nach Plan läuft und dann hat man ein paar, bei denen alles etwas schwieriger ist. In Barcelona haben wir es nicht recht geschafft, dass alles in die richtige Richtung läuft. Ich mag es nie, das erste Freie Training zu verpassen. Ich hatte das Gefühl, dass es dadurch noch schwieriger wurde, das Auto dahin zu bekommen, wo ich es haben wollte. Wir konnten dann nicht die Pace herausholen, von der wir dachten, dass sie vorhanden ist. Sobald klar war, dass es schwierig werden würde, in Q3 einzuziehen, haben wir darauf geachtet, die Reifen für unsere Renn-Strategie zu schonen und das hat gut funktioniert.

Im Rennen gab es einen kleinen Kontakt zwischen mir und Pastor - je weniger ich darüber sage, umso besser. Dann habe ich den vierten Gang im Auto verloren. Es war zunächst schwierig, mit diesem Problem klarzukommen, aber als ich das geschafft hatte, waren die Rundenzeiten gar nicht mal schlecht. Leider blieb ich bei einem meiner Boxenstopps lange stehen und ein paar Jungs kamen mit dem Auto in Berührung. Zum Glück gab es keine bleibenden Schäden. Ich habe ihnen als Entschädigung etwas Bier versprochen! Letzten Endes bin ich Achter geworden und habe weitere Punkte gesammelt. Wäre das Wochenende perfekt gelaufen, wäre vielleicht ein siebter Platz möglich gewesen. Trotz der vielen Herausforderungen über das Wochenende war es sicherlich nicht das Ende der Welt!