Marcus Ericsson bestreitet 2015 seine zweite Formel-1-Saison. In einem Interview verriet er nun, welche zwei Ereignisse ihn auf seinem Weg in die Königsklasse befördert haben und wem er nacheifert. Das Jahr 2009 stellt dabei sowohl eines seiner schwierigsten als auch eines seiner besten Jahre dar, wie er offenbarte.

"Als mich mein Manager anrief und mir sagte, dass ich in Japan leben und dort ein Jahr lang Rennen fahren würde, konnte ich das nicht glauben und dachte, dass er Witze macht", gestand Ericsson. Doch der Schwede zog tatsächlich ans andere Ende der Welt und ging in der japanischen Formel 3 an den Start.

"Natürlich war das für mich eine massive Veränderung. Ich musste mit vielen Problemen klarkommen, auf die man sowohl auf der Strecke als auch im privaten Leben trifft. Man lernt, damit umzugehen und wird schnell erwachsen", erinnerte er sich. "Es war eine große Herausforderung, aber ich habe das gut hinbekommen, auch auf der Strecke. Letzten Endes habe ich die japanische Formel-3-Meisterschaft gewonnen, was eine großartige Leistung war."

Zur Belohnung bekam Ericsson seinen ersten Formel-1-Test mit Brawn GP bei den Young Driver Tests in Jerez. "Es war eine unglaubliche Erfahrung, die mich realisieren ließ, dass es das war, was ich machen wollte", schilderte er seine zweite Schlüsselerfahrung im Jahr 2009. "Danach habe ich noch härter gearbeitet, um das ultimative Ziel, in der Formel 1 zu fahren, zu erreichen. Rückblickend denke ich, dass es ein großartiges Jahr war, das mir dabei geholfen hat, mich nicht nur als Fahrer, sondern auch als Mensch zu entwickeln."

2010 gelang Ericsson der Sprung in die GP2 und er fuhr dort bis 2013. Allerdings bezeichnet er die Jahre als einige der schwierigsten in seiner Karriere. "Bis zur GP2 gewann ich immer Rennen. Seit dem Beginn meiner Karriere war ich in allen Serien recht stark, aber in der GP2 ist das Wettkampfniveau sehr hoch, mit den besten jungen Fahrern aus der ganzen Welt", erläuterte er. "Ich denke, ich habe die GP2 etwas unterschätzt."

Vor allem das erste Jahr sei schwierig gewesen. Anschließend habe er immer wieder sein Potential zeigen können. "Leider bin ich rückblickend immer noch enttäuscht, dass ich keine ganze Saison zusammenbringen konnte. Ich hatte die Pace, um um die Meisterschaft zu kämpfen, aber aus verschiedenen Gründen hat es nie geklappt. Es waren harte Jahre, aber ich habe viel gelernt und denke, dass es eine gute Vorbereitung für die Formel 1 war."

Inspiration Michael Schumacher

Als den Fahrer, der ihn am meisten inspiriert hat, nennt Ericsson Michael Schumacher. "Als ich aufwuchs, war er derjenige, der mit Ferrari Rennen gewann und er war immer derjenige, der mich als Kind inspiriert hat", betonte Ericsson. "Später habe ich immer zu Kimi [Räikkönen] und Fernando [Alonso] aufgesehen. Sie sind beide großartige Fahrer." Zudem sei er als Schwede mit der Geschichte von Ronnie Peterson aufgewachsen. "Er ist jemand, der immer mein Held sein wird."