Das nächste Meeting der Strategy Group rückt immer näher. Am 14. Mai treffen sich die Top-Teams, Bernie Ecclestone und die FIA, um darüber abzustimmen, ob das Motorenkontingent der laufenden Saison von vier auf fünf Power Units aufgestockt werden soll. Obwohl Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda jüngst behauptete, dass es nicht zur Regeländerungen kommen wird, werden die Silberpfeile für den zusätzlichen Antriebsstrang stimmen - sofern gewisse Bedingungen erfüllt werden.

"Wir haben uns für den fünften Motor ausgesprochen", erklärte Motorsportchef Toto Wolff in Barcelona. "Geknüpft an die Bedingung, dass wir am Freitag mehr fahren und die Autos mehr zeigen." Im Gegensatz zu anderen Teams würde Mercedes auch mit nur vier Power Units straffrei durch die Saison kommen, hielt Wolff fest.

Dennoch ist man für die Regeländerung, um den Zuschauern mehr Fahrbetrieb zu bieten und wieder mehr Fans an die Strecke zu locken. "Wir haben 300 bis 350 Kilometer an Fahrweg angegeben", verriet Wolff, an welche Größenordnung Mercedes denkt. Es handelt sich dabei um eine volle Renndistanz, die künftig am Freitag zusätzlich abgespult werden soll.

Wolff ist allerdings bewusst, dass nicht alle Teams über den weiteren Motor glücklich wären, da er höhere Kosten nach sich ziehen würde. "Man muss die Frage stellen, wollen wir den fünften Motor mit - in unserem Fall - acht Kunden, die wir damit ausstatten müssen, um für jemand anderen eine 10-Plätze-Rückversetzung zu vermeiden?", hielt der Österreicher fest.

Auch McLaren und Honda dafür

Während Sauber bekanntermaßen gegen den fünften Motor ist, allerdings nicht in der Strategy Group sitzt, wird McLaren dafür stimmen. "McLaren wäre happy, einen fünften Motor zu haben", sagte Renndirektor Eric Boullier mit Verweis auf Partner Honda. "Wenn es einen neuen Motorenhersteller in der Formel 1 gibt, wäre es fair, so viele wie im letzten Jahr zu haben. Ja, wir sind für den fünften Motor."

Auch im Honda-Lager wäre die Erleichterung groß, ein weiteres Aggregat straffrei einsetzen zu dürfen, wurden in den ersten Saisonrennen doch bereits mehrere verbraucht. "Ich hoffe, dass wir den fünften Motor bekommen werden", betonte Yasuhisa Arai, der Motorsportchef der Japaner. Wird der Antrag abgelehnt, gibt es aber auch einen Plan B. "Wenn es bei vier Motoren bleibt, werden wir bis zum letzten Rennen der Saison weiterentwickeln", so Arai.