Warum läuft es in Bahrain im zweiten Jahr in Folge so schlecht? Liegt es daran, weil es eine reine Motorenstrecke ist?
Dr. Helmut Marko: So schlecht sehen wir es aus unserer Sicht - zumindest mit dem Auto von Ricciardo - nicht. Wir haben den Abstand zu Williams deutlich verringert, uns fehlen auf Massa sieben Hundertstel. Wir sind hier mit einer Sicherheitsmotoreneinstellung gefahren, so gesehen sind wir zufrieden.

Wie erklären Sie sich die großen teaminternen Unterschiede?
Dr. Helmut Marko: Bei Kvyat sind verschiedenste kleinere Probleme aufgetreten, dadurch hat er eine keine vernünftige Runde zustande gebracht.

Wie sieht es mit dem leidigen Thema Bremsen aus?
Dr. Helmut Marko: Bei den Abendtemperaturen haben wir das bis dato im Griff gehabt. Bei heißeren Temperaturen kommt man leichter über das Limit.

Was ist im Rennen möglich? Bei Ricciardo wird vermutlich das Ziel sein, an die Williams heranzukommen…
Dr. Helmut Marko: …oder vorbeizukommen! Entscheidend ist, wie geht man mit den Reifen um, wie viele Stopps macht man. Aber man wird erst im Rennen sehen, welche Autos wie gut oder schlecht zu den Reifen sein werden.

Red Bull duelliert sich mit Williams, Foto: Sutton
Red Bull duelliert sich mit Williams, Foto: Sutton

Hätten Sie erwartet, dass es zwischen Mercedes und Ferrari so eng werden würde?
Dr. Helmut Marko: Nein, aber es ist ein ähnlicher Belag wie in Malaysia und das liegt den Ferraris offensichtlich. Aber ich war überrascht, dass sich Vettel wieder an die zweite Stelle setzen konnte. Im Rennen sehe ich eher Vorteile in Richtung Vettel.

Hat Vettel eine realistische Siegchance?
Dr. Helmut Marko: Ich glaube schon.

Tut es weh zu sehen, dass Ferrari es Ferrari im Gegensatz zu Renault geschafft hat, über den Winter so gut zu entwickeln?
Dr. Helmut Marko: Auf der einen Seite tut es weh, aber auf der anderen Seite gibt es Ansporn, weil man sieht, es ist möglich. Was wir jetzt von Renault hören, schaut so aus als können sie das auch zeitverzögert schaffen.

Wie sieht es in puncto Chassis aus?
Dr. Helmut Marko: Wir entwickeln ständig weiter. Dass wir mit unserer Motorleistung so an Williams dran sind, zeigt, dass die Chassisentwicklung auch in die richtige Richtung geht. Abwarten, es wird in Barcelona etwas kommen und es wird bei den restlichen Rennen was kommen. Wir werden uns sukzessive verbessern und wenn dann Strecken kommen, auf denen Kurven dominieren und nicht die Geraden, glaube ich, dass es deutlich besser ausschauen wird.

Bislang wurde von noch keinem Motorenhersteller ein einziger Token gezogen. Wann können wir damit rechnen?
Dr. Helmut Marko: Die Priorität bei Renault ist jetzt einmal die Haltbarkeit. Als nächstes die Fahrbarkeit und dann geht es an die Leistung. Renault hat den Zeitplan.