Wie wichtig war es nach den frustrierenden ersten zwei Rennen, dass Romain die Punkte geholt hat?
Nick Chester: Sehr wichtig. Wir wussten, dass wir ein konkurrenzfähiges Auto hatten und es war frustrierend, in Sepang und Melbourne keine Punkte einzufahren. Es ist großartig für das Team, diese Punkte in Shanghai erzielt zu haben.

Was lief gut in China und wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Nick Chester: Wir waren ziemlich zufrieden mit der Balance des Autos in China, vor allem im Qualifying. Wir hatten am Freitag ein wenig mit Untersteuern zu kämpfen, aber das Rennteam hat einen guten Job gemacht, die richtige Balance für Samstag zu finden. Das Auto war in den Qualifying Sessions und im Rennen stark verbessert. Natürlich gibt es noch viel zu tun, um die Gesamtperformance des Autos zu verbessern - beispielsweise brauchen wir mehr Grip in den langsamen Kurven und die Traktion könnten wir vielleicht auch verbessern. Im Allgemeinen haben wir das Gefühl, dass wir jetzt eine gute Arbeitsbalance haben. Den Fahrern gefällt die Fahrbarkeit des E23 immer mehr: sie können es am Limit fahren und mit der Balance sind sie auch zufrieden. Alles in allem scheinen sie das Gefühl zu haben, das Meiste aus dem Auto herausholen zu können und das ist sehr gut.

In China sah es danach aus, als könne das Team vierte Kraft sein - würde das den momentanen Stand der Dinge widerspiegeln?
Nick Chester: Sicherlich wären wir die Viertschnellsten gewesen. Red Bull zeigt immer wieder auf, dass sie schnell sein könnten und in Anbetracht ihres Entwicklungsstandes wird es schwierig sein, sie hinter uns zu lassen. Wir haben keinen großen Abstand zu Sauber und Toro Rosso. Das Feld liegt sehr eng beisammen und wir müssen weitere Performance-Updates bringen, um unsere Position zu behaupten, um dann unsere Konkurrenzfähigkeit zu verbessern.

Top Topspeed: der E23, Foto: Sutton
Top Topspeed: der E23, Foto: Sutton

Was könnt Ihr machen, um den Abstand zu denen vor Euch zu verringern und gegen sie kämpfen zu können?
Nick Chester: Entwicklung ist er Schlüssel und wir haben einige Aero-Updates in der Pipeline. Im Mittelfeld geht es offensichtlich sehr eng zu und es wird ein Entwicklungswettbewerb zwischen uns, Red Bull, Toro Rosso und Sauber. Wir alle versuchen, den Abstand zu Williams zu verringern.

Das Team hat sich in der Vergangenheit gut geschlagen in Bahrain - wie wird es 2015 aussehen?
Nick Chester: Ich denke, wir werden uns ganz gut schlagen. Wir haben in Melbourne, Sepang und Shanghai gesehen, dass das Auto auf diesen unterschiedlichen Kursen sehr gut lief und wir erreichten in all den Rennen Q3. Der E23 hat keine bestimmten Mängel gezeigt, die darauf hindeuten könnten, wir würden auf bestimmten Strecken schlechter sein. Ich erwarte, dass wir in Bahrain dieses Wochenende in einer ähnlichen Position sein könnten wie in China.

In Malaysia war es ziemlich heiß und das Auto und die Power Unit litten in einigen Bereichen darunter; habt Ihr diese Probleme behoben?
Nick Chester: Wir waren wahrscheinlich etwas zu aggressiv, wie wir das Kühlungssystem für Sepang konfiguriert haben und wir hätten sicherlich konservativer sein können. Und obwohl Bahrain eine der heißesten Strecken ist, erwarten wir keine Probleme mit der Kühlung der Power Unit.

Was hältst du bislang von der Performance der Reifen und den Gummimischungen?
Nick Chester: Letztlich würden wir Reifen bevorzugen, die etwas weicher sind, um die Rennen ein wenig interessanter zu gestalten. Trotzdem ist es eine Frage dessen, wie wir die Mischungen, die für alle Teams dieselben sind, nutzen. Und ich denke, wir können ganz zufrieden sein mit unserem Reifenmanagement.

Wie liefen denn die Upgrades in China und habt Ihr für Bahrain etwas Neues im Köcher?
Nick Chester: Wir hatten einige Aero-Updates in China, die ziemlich gut funktionierten und wir über das Wochenende am Auto ließen. Für Bahrain gibt es einige mehr, wenn auch wesentlich kleinere, die es aber trotzdem wert sind, am E23 angebracht zu werden.

Wie sieht der Zeitplan aus, wenn das Team nach den ersten vier Flügen und vor dem Start der Europa-Saison zurückkehrt?
Nick Chester: Wir haben ein ziemlich wichtiges Programm während der drei Wochen Pause bis zum Spanien Grand Prix. Die Autos werden nach Enstone zurückgebracht, wo die Mechaniker das Chassis abmontieren werden. Der E23 wird ein gutes Refresh bekommen. Er wird umlackiert und einige Zeit auf dem Seven-Post Rig verbringen. Wir werden eine ziemlich arbeitsreiche Zeit haben bis Barcelona mit einigen größeren Upgrades, die wir zum ersten Europarennen ans Auto bringen werden.