Nach Sebastian Vettels triumphalem Sieg in Malaysia scheint Ferrari in China wieder hinter Mercedes zurückgefallen zu sein. Lewis Hamilton erzielte am Freitag in beiden Trainingssitzungen unangefochten die Bestzeit, doch immerhin kam die Scuderia den Silberpfeilen in der zweiten Session etwas näher, Kimi Räikkönen fehlten nur 0,443 Sekunden auf die Spitze.
Schrecksekunde für Vettel
Vettel verlor im zweiten Training als Vierter hingegen knapp über eine Sekunde auf Hamilton und hatte zudem zu Beginn eine Schrecksekunde zu überstehen. Der Heppenheimer verlor im ersten Sektor die Kontrolle über seinen Wagen und drehte sich, konnte die Fahrt danach aber ohne Probleme fortsetzen. "Heute war ein normaler Tag mit einem kleinen Dreher, aber sonst lief es ganz normal", kommentierte er sein Malheur mit einem schelmischen Grinsen.
Beim Blick die Konkurrenz verging Vettel dann aber das Lachen. "Ich glaube, die Lücke nach vorne ist ziemlich groß", räumte er hinsichtlich Mercedes ein. "Aber wir probieren über das Wochenende natürlich uns zu steigern und vielleicht können wir sie schließen." Davon, dass Räikkönen nur vier Zehntel auf Hamilton einbüßte, wollte sich der Ferrari-Pilot nicht blenden lassen.
"Wenn man sich den ganzen Tag anschaut, sieht es doch ein bisschen anders aus als noch vor zwei Wochen", zog Vettel den Vergleich zum Rennen in Malaysia. "Der Favorit ist klar, das war auch schon vor dem Wochenende klar, aber wir müssen schauen, dass wir uns in die Position direkt dahinter bringen."
Während die extrem hohen Temperaturen in Malaysia Ferrari in die Karten spielten, ist es in China wesentlich kühler. Einer von vielen Gründen für das veränderte Kräfteverhältnis. "Es ist eine ganz andere Strecke, ganz andere Bedingungen", zeigte Vettel auf. "Es kommt unglaublich viel zusammen."
Auch Red Bull präsentierte sich am Freitag stark, Daniel Ricciardo beendete die Session unmittelbar vor Vettel als Dritter. Angst vor seinem Ex-Team hat dieser jedoch nicht. "Es war vermutlich der erste Freitag für sie, der mehr oder weniger okay war", meinte Vettel. "Ich denke, es ist klar, dass es härter wird, je weiter die Saison voranschreitet, da jeder in seinen Rhythmus findet. Das Reifenmanagement wird entscheidend sein."
Senna-Rekord? Unwahrscheinlich
Gewinnt Vettel auch in Shanghai, würde er seinen 41. Rennsieg feiern und diesbezüglich mit Ayrton Senna gleichziehen. Angesichts der Freitags-Performance verschwendet er daran allerdings keine Gedanken. "Ich glaube, man muss auf dem Boden bleiben", hielt der Heppenheimer fest. "Es ist ein realistisches Ziel für uns, so dicht wie möglich dran zu sein, aber um vorbeizuziehen, muss noch einiges passieren."
Entgegenkommen könnte Vettel womöglich ein harter teaminterner Kampf bei Mercedes, schließlich steht Nico Rosberg nach zwei Saisonrennen bereits etwas unter Zugzwang. "Unter dem Strich stehen wir alle unter Druck, das ist auch für ihn nichts Neues", hält der Ferrari-Pilot jedoch nichts von derlei Spekulationen. "Letzten Endes darf man nicht vergessen, dass erst zwei Rennen gefahren wurden, es müssen alle die Füße am Boden lassen."
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