Genau 3101 Tage ist es her, dass zum letzten Mal bei einem Ferrari-Sieg zuerst die deutsche und dann die italienische Nationalhymne gespielt wurde. Damals holte Michael Schumacher seinen letzten Formel-1-Sieg in China und übernahm gleichzeitig die Führung in der WM. Neun Jahre später sorgte Sebastian Vettel bei Ferrari mit seinem Sieg in Malaysia für ähnliche Jubelstürme bei Fans und Verantwortlichen.

Die ohnehin immer wieder betonten Parallelen der beiden Weltmeister bekommen neues Futter. Davon will Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene aber nichts hören. "Wenn ich in dieser Sache Sebastian etwas empfehlen dürfte, würde ich ihm sagen: Versuche Sebastian zu sein, du selbst! Weil: Michael ist Michael, und Sebastian ist ein anderes Kapitel. Versuche, bei dir zu bleiben!", sagte der Italiener der Welt.

Vettel erfolgreicher als Alonso

Wie Schumacher soll aber auch Vettel eine Schlüsselfunktion bei Ferrari einnehmen. Durch die große Erfahrung des vierfachen Weltmeisters erwartet sich Arrivabene ohne Umschweife den Weltmeistertitel von seinem neuen Fahrer - wenn auch nicht sofort. Ein Ziel, das dessen Vorgänger Fernando Alonso - wenn auch zwei Mal knapp - in seinen fünf Jahren bei Ferrari verfehlte. Das bedeutet für Arrivabene aber nicht, dass Vettel gleichermaßen scheitern wird.

Die Deutschen Fans hoffen auf eine Erfolgsserie wie sie Michael Schumacher bei Ferrari hatte, Foto: Sutton
Die Deutschen Fans hoffen auf eine Erfolgsserie wie sie Michael Schumacher bei Ferrari hatte, Foto: Sutton

"Fakt ist, dass Sebastian vier WM-Titel gewonnen hat und Fernando zwei", steckte der Italiener klar ab. Dabei zählt es für Arrivabene nicht, dass er mit Red Bull das beste Auto im Feld zur Verfügung hatte, denn Vettels Leistung überzeugte auf ganzer Linie. Tatsächlich sprechen die Zahlen eine klare Sprache. In den Jahren 2009 bis 2013 feierte Vettel mit Red Bull 38 Siege und vier Weltmeistertitel. Sein damaliger Teamkollege Mark Webber erreichte im gleichen Zeitraum lediglich neun Erfolge.

Diese Leistung überzeugte Arrivabene - ungeachtet des dominanten Autos - und weckte in ihm Erinnerungen an Michael Schumacher. "Michael hatte auch ein gutes Auto, aber das war nicht durchgehend und immer der Fall. Am Ende musste auch Michael hart um seine Erfolge kämpfen und beweisen, dass er am Ende der Beste ist, unter was für Bedingungen auch immer", verdeutlichte der Italiener.

Für den Ferrari-Teamchef ist klar, dass ein Top-Fahrer auch perfektes Material benötigt, ein Ausnahmekönner kann das mit seiner außergewöhnlichen Einstellung und Leistungsbereitschaft überflügeln. "Er kann den Ausschlag geben, kann mehr leisten als andere Fahrer, egal wie gut oder überlegen sein Auto ist", so Arrivabene.