Die Enttäuschung hielt sich bei Nico Rosberg nach dem zweiten Platz hinter Lewis Hamilton in Grenzen: "Es ist ein tolles Gefühl, hier Zweiter zu werden, weil das ein gigantischer Start für das Team in die Saison ist", sagte er nach dem Rennen. "Das haben sich alle verdient, denn sie haben einen super Job gemacht. Das Auto fuhr wie auf Schienen." Einen Dank richtete der Vizeweltmeister an die Organisatoren des Grand Prix, der für viele Teams turbulent, für das Mercedes-Team aber absolut gradlinig verlaufen ist.

Gegen Lewis Hamilton hat Rosberg das Rennen im Qualifying verloren. Von Anfang an verfolgte er im Rennen seinen Teamkollegen und ließ ihn nie aus den Augen, doch mehr als Hinterherfahren war nicht drin, obwohl er den Weltmeister nie mehr als zweieinhalb Sekunden davonziehen ließ. "Lewis ist das gesamte Wochenende gefahren wie ein Weltmeister; ich habe es nicht geschafft, ihn zu biegen, obwohl ich die ganze Zeit bis zur letzten Runde am absoluten Maximum war", gestand der 29-Jährige. "1:0 für ihn, aber die Saison ist noch lang." Auch Toto Wolff befand: "Nein, eine wirkliche Chance hatte er heute nicht."

Ähnlich sah es auch Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve. Der Kanadier verriet gegenüber Motorsport-Magazin.com: "Das war einfach kein gutes Wochenende für Nico, so einfach ist es. Ich bin sicher, dass er beim nächsten Rennen reagieren wird."

Keine realistische Chance: Nico Rosberg war bei Start und Restart kein Gegner für Hamilton, Foto: Sutton
Keine realistische Chance: Nico Rosberg war bei Start und Restart kein Gegner für Hamilton, Foto: Sutton

Einen Vorwurf bezüglich seiner Leistung am Sonntag muss sich Rosberg sicherlich nicht machen, und so gab es auch Lob von Niki Lauda. Selbst der kritische Dreifachweltmeister konnte nicht einen einzigen Schwachpunkt im gesamten Mercedes-Team an diesem Wochenende ausmachen. "Alle haben hier absolut perfekt gearbeitet", befand der Österreicher. Auch Toto Wolff sprach von einer "hundertprozentigen Trefferquote".

Und das unter erschwerten Bedingungen, wie Rosberg erklärte: "Viel spielt sich auch auf mentaler Ebene ab; es ist sehr fordernd, immer konzentriert zu bleiben. Gerade die Reifen haben stark abgebaut, das musste ich managen." Vor allem das Thema Spritverbrauch erforderte Mitdenken, doch Rosberg konnte sich nicht den am Samstag erhofften Vorteil erkämpfen. Im Gegenteil: Die Schlussattacke scheiterte am Benzin, wie Wolff ausführte: "Nico hatte am Ende stumpfe Waffen, weil man auf dieser Strecke so sehr auf den Spritverbrauch achten muss."