Australien ist für Ferrari das erste Rennen nach dem großen Umbruch. Nach den sportlich schweren Jahren mit dem Höhepunkt einer sieglosen Saison 2014 will die Scuderia zurück zu alten Erfolgen. Der wichtigste Baustein in den Planungen ist sicherlich Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister soll das Sinnbild für den Neuaufbau sein.

Die Testfahrten wähnten Ferrari in einer guten Position, Vettel und Kimi Räikkönen zeigten sich stets im vorderen Teil des Zeitentableaus. Dementsprechend optimitisch zeigt sich Vettel in Australien. "Es sieht gut aus. Ich denke, wir haben einen Schritt gemacht", so Vettel. "Wie groß der Schritt ist, müssen wir an diesem Wochenende bestätigen. Es ist das erste Mal, dass du den Vergleich zu den anderen hast. Daher sind wir sehr aufgeregt, es herauszufinden", blickt Vettel auf den anstehenden Grand Prix.

Illusionen mag sich der Deutsche jedoch nicht hingeben. Favorit ist ein anderes Team. "Die Form letztes Jahr von Mercedes war sehr stark. So einen Vorsprung kann man über den Winter gar nicht weg bauen. Selbst wenn sie sich dort bemüht hätten, glaube ich, wäre es schwer geworden", schätzt Vettel die Rolle von Mercedes ein.

Bei den Testfahrten fuhr Mercedes teilweise Kreise um die Konkurrenz. "Sie haben nochmal einen Schritt nach vorne machen können. Die anderen natürlich auch. Die Frage ist, wie genau das Kräfteverhältnis jetzt aussehen wird", zeigte sich Vettel gespannt. Besonders im Bereich hinter Mercedes zeichnet sich ein enger Kampf zwischen Ferrari, Red Bull und Williams ab. Auch Lotus wirkte wiedererstarkt.

Neuaufbau benötigt Zeit

Mit dem Wechsel von Milton Keynes nach Maranello kam Vettel auch in ein anderes Umfeld. Nach den Misserfolgen zuletzt befindet sich Ferrari in einem Neuaufbau. Für den Heppenheimer ist für so einen Umbruch jedoch Zeit notwendig. Den Vergleich bringt er aus seinem alten Team direkt mit. "Wenn man zurückschaut, war es auch für Red Bull ein langer Prozess, Gestalt anzunehmen. Es ist kein schneller Prozess", merkte Vettel an.

"Wenn du anfängst, ein Team aufzubauen oder Dinge zu verändern, braucht das Zeit. Bei Ferrari gingen einige Leute, einige Leute kamen, manche wechselten ihre Positionen, dann noch die neuen Fahrer. Also einige neue Dinge", so Vettel über die Veränderungen bei Ferrari. Somit könne man keine Wunderdinge erwarten. "Es braucht Zeit, aber mit der Performance bei den Tests sind wir sehr glücklich. Dennoch müssen wir die Füße auf dem Boden behalten. Wir wissen, was unser Ziel ist. Wir haben Ambitionen, aber das braucht Zeit", erklärte Vettel.