Am Dienstag absolvierte Ferrari in Barcelona einen Filmtag. Für Esteban Gutierrez war es die perfekte Gelegenheit, um sich einen Eindruck vom SF15-T zu verschaffen. "Mein Eindruck vom Auto war schon zuvor gut, allerdings habe ich die Testfahrten nur von der Außenperspektive verfolgt. Als Rennfahrer will man natürlich lieber fahren, denn nur so bekommt man ein Gefühl für das Auto. Umso glücklicher war ich über den Filmtag", erklärte Gutierrez.

Nach endlosen Fahrten im Simulator durfte der Mexikaner endlich wieder auf einer Rennstrecke Gas geben - und sein guter Eindruck vom Ferrari hat sich bestätigt. "Ich konnte die Power des Autos spüren, speziell wenn ich nach dem Boxenstopp losgefahren bin. Das war ein immenser Unterschied zu 2014", verriet Gutierrez, der im Vorjahr im Ferrari-befeuerten Sauber fuhr. Und während Kimi Räikkönen am Donnerstag für Ferrari in Barcelona testet, sitzt Gutierrez in Maranello im Simulator, um Korrelationen durchzuführen.

"Das wird zukünftig meine Hauptaufgabe sein, aber diese kleinen Schritte sind gut für mich. Ich fühle, dass sie mich auf das vorbereiten, was in der Zukunft noch auf mich wartet - und ich hoffe, dass es etwas Großes ist", so Gutierrez. Noch ist unklar, ob er in dieser Saison auch in einem Freitagstraining zum Einsatz kommt. Ferrari lässt sich die Option offen. "Ich hoffe, dass ich die Chance bekomme, denn es ist wichtig einen direkten Vergleich unter den gleichen Bedingungen zu haben", meinte Gutierrez.

Rückendeckung von Arrivabene

Laut Ferrari ist das der richtige Weg, um einen jungen Fahrer an die Formel 1 zu gewöhnen. Kritik, wonach Gutierrez den Testfahrervertrag nur wegen seiner Verbindung zu Carlos Slim bekommen hat, lässt die Scuderia nicht gelten. "Ich habe viel Kritik über die Verpflichtung von Esteban gehört und gelesen. Zum Beispiel, dass er den Job nur wegen seines großen Budgets von America Movil habe, aber das ist nicht die Wahrheit", stellte sich Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hinter seinen Schützling.