Drei Tage lang musste sich Romain Grosjean gedulden, bis er zum ersten Mal im neuen Lotus E23 den Circuit de Catalunya erkunden durfte. Nach zwei Tagesbestzeiten seines Teamkollegen Pastor Maldonado und einem Einsatztag von Testfahrer Jolyon Palmer, durfte der Franzose am abschließenden Test-Sonntag endlich selbst ins Cockpit steigen. Entsprechend heftig kribbelte es Grosjean im Gasfuß. "Es war großartig wieder hinter das Lenkrad des E23 zu steigen", sagte Grosjean.

Und so stand nach einem - dem Franzosen zufolge vielversprechendem - Tagesprogramm von 111 Runden am Ende auch gleich der Name Grosjean ganz oben im Zeitenklassement. Mit einer 1:24.067, erzielt auf der supersoften Reifenmischung, sicherte sich Grosjean jedoch nicht nur die Tages-, sondern gleich die Gesamtbestzeit der ersten Testfahrten in Barcelona. "Es ist immer gut, wenn du deinen Namen ganz oben auf dem Zeitenmonitor siehst, auch wenn es noch viel zu früh ist, um zu wissen, was die anderen tun", sagte Grosjean.

Erfolgreiche Setup-Arbeit

Gastaldi im Interview mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Sutton
Gastaldi im Interview mit Motorsport-Magazin.com, Foto: Sutton

Viel wichtiger sei da schon die Arbeit an der Abstimmung des neuen Lotus, was dem Team gut gelungen sei. "Wir haben im Verlauf des Tages einige gute Verbesserungen bei der Balance und dem Setup erzielt. Es fühlte sich am Nachmittag viel besser an, nachdem wir einige Veränderungen vorgenommen hatten", beschreibt Grosjean sein Tagwerk, das insbesondere aus Reifen- und Aerodynamik-Testläufen sowie einigen Performance-Runs bestand. Showrunden sei man allerdings nicht gefahren, versicherte der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Die größten Probleme bereiteten Lotus die Bedingungen, nicht noch wie im Vorjahr das eigene Auto. "Die Verhältnisse waren recht schwierig mit dem Wind, vor allem in der Früh. Da musste ich sogar eine andere Linie fahren, weil der Wind das Auto so sehr angeschoben hat. Aber das Auto ist trotzdem gut gelaufen, sodass wir alles testen konnten, was wir wollten", resümiert Grosjean zufrieden.

Der E23 läuft wie ein geölter Blitz, Foto: Sutton
Der E23 läuft wie ein geölter Blitz, Foto: Sutton

Chester lobt Zuverlässigkeit

Das Gesamt-Fazit für die erste Testfahrt in Barcelona übernimmt diesmal Technik-Direktor Nick Chester. "Wir haben einen soliden ersten Test in Barcelona mit guter Zuverlässigkeit und einer ermutigenden Performance genossen", sagte Chester. Vor allem die Standfestigkeit hob der Technik-Chef hervor. Dank 361 Runden respektable 1680 Kilometern in Jerez habe man gute Fortschritte erzielen können. "Auch war es gut, heute Romain im Auto zu haben, sodass wir sein Feedback zu dem ergänzen können, das wir bereits von Jolyon und Pastor bekommen haben", ergänzte Chester.

Bei den nächsten Testfahrten in Barcelona (26. Februar bis 1. März) wird Romain Grosjean am ersten und dritten Tag in den E23 steigen. Pastor Maldonado übernimmt das Steuer an den Tagen zwei und vier.