Max Verstappen übernahm am Samstag das Cockpit des ST10 von seinem Teamkollegen Carlos Sainz Jr. Nach seinem ersten Barcelona-Testtag am Donnerstag sicherte sich der junge Niederländer zwei Tage später die Kilometer-Krone. Mit 130 Runden auf dem Circuit de Catalunya war Verstappen der mit Abstand fleißigste Pilot des vorletzten Tages. Erst kurz vor Schluss stoppte ihn ein Defekt. Verstappens schnellste Runde von 1:24.739 spülte den 17-Jährigen mit vier Zehnteln Rückstand auf den Tagesschnellsten Pastor Maldonado im Lotus auf den zweiten Platz.

Verstappen hatte sogar lange Zeit geführt. Als erster Pilot unterbot er am Morgen mit den supersoften Reifen die1:25er-Marke. Einzig Maldonado - ebenfalls auf Supersofts - sollte diese Zeit zweieinhalb Stunden vor Ende der Session noch unterbieten. "Es war eine gute Session und das erste Mal für mich, dass ich mehr als hundert Runden an einem Tag zurückgelegt habe. Wir konnte eine Menge Aufgaben von unserem Zettel erledigen und auch einige schnellere Runs am Vormittag fahren", sagte Verstappen.

Verstappen sieht Fortschritte

Sowohl bei seinem Arbeitsgerät, als auch sich selbst verzeichnet der Niederländer Fortschritte: "Das Auto hat sich richtig gut angefühlt. Es sieht so aus, als könnten wir es Schritt für Schritt verbessern. Verglichen mit der Situation nach dem ersten Test in Jerez fühle ich mich jetzt sicherer und angenehmer mit dem Auto. Ich beginne jeden Teil des Jobs zu lernen." Jetzt sei er bereits sehr gespannt darauf, mit welchen Verbesserungen die Ingenieure beim letzten Test in einer Woche aufwarten werden.

Chef-Renningenieur Phil Charles zeigt sich am Abend ebenfalls positiv gestimmt. "Das war ein sehr interessanter und nützlicher Tag. Wir hatten viel weniger Probleme als gestern, weshalb Max mehr Runden fahren konnte als jeder andere von den Fahrern", sagt Charles. Die überzeugende Rundenzeit vom Vormittag will der Renningenieur nicht überbewerten: "Zweitschnellster? Wir schauen noch nicht nach Rundenzeiten, aber das war das natürliche Resultat, wenn du den Supersoft fährst."

Max Verstappen hatte lange geführt und wurde letztlich Zweiter, Foto: Sutton
Max Verstappen hatte lange geführt und wurde letztlich Zweiter, Foto: Sutton

Rennabläufe einstudiert

"Ansonsten haben wir heute vor allem mit vielen verschiedenen Reifenmischungen gearbeitet, was sehr hilfreich für Max war. Er hat einen Mix aus Shortruns und Longruns hingelegt und verschiedene Rennabläufe einstudiert, zum Beispiel wie man Sprit spart", beschreibt Charles wie Toro Rosso den Youngster für seine Debüt-Saison fit macht.

"Außerdem hat er einige Boxenstopp-Übungen absolviert, was auch der Grund war, warum er kurz vor dem Ende anhalten musste - die Kupplung hat einfach nicht mehr mitgemacht. Das war ein Fall von bewusster Überlastung des Autos, kein technisches Problem", ergänzt Charles. Am abschließenden Testtag morgen übernimmt wieder Carlos Sainz Jr. das Cockpit des STR10.