Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard glaubt nach der dominanten Saison 2014 nicht an ein Ende der Mercedes-Erfolgsgeschichte. Zwar habe Ferrari beim Testauftakt in Jerez die schnelleren Zeiten gefahren, doch glaube der Schott nicht daran, dass Mercedes ans Limit gegangen sei. "Sie sind mit sehr konservativen Einstellungen gefahren", sagt der 43-Jährige gegenüber der "Welt".

In Sachen Fleiß war Mercedes mit 2.285 gefahrenen Kilometern mit Abstand der Klassenprimus der Teams. Zum Vergleich: McLaren-Honda kam auf lediglich 350 gefahrene Kilometer. "Irgendwo hab ich gelesen, dass Nico Rosberg und Lewis Hamilton mit ihrem Rennwagen direkt bis nach Melbourne fahren können, wenn es so weitergeht", scherzt der Schotte.

Mercedes spulte in Jerez die meisten Kilometer ab, Foto: Sutton
Mercedes spulte in Jerez die meisten Kilometer ab, Foto: Sutton

Allerdings kann sich der Ex-Pilot nicht vorstellen, dass die Konstanz ein Indikator für eine allumfassende Mercedes-Dominanz sei. "Es gibt immer Spannung in der Formel 1, die es wert ist, sich darauf zu freuen", rührt DC die Werbetrommel. Schließlich werde sich die Technik weiterentwickeln, im Fahrerlager werde es politische Auseinandersetzungen geben und man habe fantastische Grand Prix im Rennkalender, glaubt Coulthard nicht an eine langweilige Saison 2015.

Hamilton vs. Rosberg als Kassenschlager

Im vergangenen Jahr lebte die Spannung vom Krieg der Sterne, dem Kampf der beiden Mercedes-Piloten auf und neben der Strecke. Coulthard ist sich einer Fortsetzung des Zweikampfs Hamilton vs. Rosberg sicher: "Ich bin mir sicher, dass wir auch in dieser Saison wieder erleben werden, dass sie sich berühren, dass es Missstimmungen gibt und vielleicht einen Unfall." Schließlich müsse man dankbar sein, dass Mercedes seinen beiden Fahrern kein Korsett anlege, freut sich der Schotte. "Sie haben sie frei fahren lassen. Das war großartig."

Zudem räumt der der TV-Experte dem Vize-Weltmeister Nico Rosberg Chancen auf den Titelgewinn ein. "Nico Rosberg hat bereits eine Menge gelernt aus dem Duell der vergangenen Saison. In diesem Jahr wird Rosberg mental deutlich stärker sein als 2014", sagt Coulthard, der dennoch auf die Stärke von Lewis Hamilton pocht. "Er ist ein so kompletter Fahrer geworden, viel kompletter als zum Zeitpunkt seines ersten Titels 2008. Es wird schwer, ihn zu besiegen."