Das Aus von Caterham ist besiegelt, die Chancen von Marussia stehen äußerst schlecht und auch andere Teams wie Sauber und Force India kämpfen mit finanziellen Schwierigkeiten. "Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass wir alle eine tolle Zeit haben. Es ist eine harte Zeit, denn die Kosten steigen immer weiter", redete Bob Fernley jetzt Klartext. Der Grund liege auf der Hand. "Die Einkommensverteilung ist sehr gut dokumentiert und nichts wird getan", kritisierte der Force India-Teamchef.

Zuletzt gab es sogar Gerüchte, dass der Saisonauftakt in Australien ohne den Rennstall stattfindet, was sofort von einem Sprecher dementiert wurde. Dass das Team Probleme hat, bestreitet man hingegen nicht. "Ja, wir haben Probleme, aber wir kommen damit schon klar", stellte Fernley im Interview mit Sky klar. Und so hätte das Veto gegen den Antrag von Marussia, 2015 mit dem Vorjahreswagen anzutreten, nichts mit den eigenen Problemen zu tun - auch wenn im Fall einer Pleite die 45 Millionen Euro unter den anderen Rennställen aufgeteilt wird.

"Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, in welcher Krise die F1 steckt, aber das hatte nichts mit unserer Entscheidung zu tun. Force India war immer ein Verfechter der kleinen Teams und hat stets alles getan, um diese zu erhalten und wir empfinden auch für Marussia sehr viel Empathie und Sympathie", sagte Fernley. Doch ohne eine exte Darlegung wie es mit dem Rennstall zukünftig weitergehen soll, werde man das Veto nicht wiederrufen.

"Unsere Entscheidung mag harsch wirken, aber wenn wir an Marussias Stelle wären, dann hätten wir jeden Schnickschnack für die Präsentation aufgewendet, um unsere letzte Chance zu nutzen. Marussia tat das nicht. Wir wissen bis heute nicht einmal, wer das Team übernehmen würde", betonte Fernley. "Aufgrund der mangelnden Informationen, die fehlenden Garantien und die spekulative Natur des Antrags wurde die Entscheidung getroffen, dass es besser ist, den Fokus darauf zu richten, dass die Teilnahme der verbliebenen, unabhängigen Teams gewährleistet wird."

FIA reagiert

Die FIA hat auf die Probleme der kleinen Teams reagiert und in der Winterpause eine Arbeitsgruppe damit beauftragt herauszufinden, welche Änderungen gemacht werden können, um die Zukunft des Starterfeldes zu sichern. Damien Clermont ist mit der Verantwortung betraut worden, doch die Aufgabe, die sein Team zu bewältigen hat, ist keine leichte. Noch vor dem Saisonauftakt in Australien werden erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe erwartet.