Mercedes-Jäger Williams hat die ersten Schnappschüsse seines neuen Formel-1-Rennwagens FW37 veröffentlicht. In Design und Aufmachung gleicht das Auto zu großen Teilen seinem erfolgreichen Vorgänger aus 2014. Das Team erhofft sich jedoch eine weitere sportliche Steigerung: Neben Siegen will sich der britische Traditionsrennstall näher an die 'Big Boys' der Formel 1 heranschieben.

"Unsere Idee war ganz klar, den Rennwagen seinem Vorgänger sehr ähnlich zu gestalten. Das soll natürlich auch für die Leistungen gelten", gesteht Technikchef Pat Symonds. Mit dem Beginn der neuen Turbo-Ära 2014 war Williams - auch bedingt durch den dominanten Mercedes-Antrieb im Heck - vom hinteren Ende des Feldes in den Kreis der Siegkandidaten aufgestiegen.

Der FW37 ähnelt seinem Vorgänger enorm, Foto: Williams
Der FW37 ähnelt seinem Vorgänger enorm, Foto: Williams

Massive Entwicklungen für den ersehnten Sieg

Der erste Triumph seit Barcelona 2012 soll nun in der zweiten Turbo-Saison folgen. "Wir haben alle Komponenten des Autos genau unter die Lupe genommen. Die guten und funktionierenden Parts - und das waren eine Menge - haben wir einfach fast 1:1 übernommen. Den Rest haben wir massiv überarbeitet", erklärte Symonds weiter.

Der FW36 brachte Williams zurück in die Spitzengruppe der Formel 1, Foto: Sutton
Der FW36 brachte Williams zurück in die Spitzengruppe der Formel 1, Foto: Sutton

Obwohl sich Williams gegenüber den Top-Teams Mercedes und Red Bull vor allem im Bereich der eminent wichtigen Aerodynamik zunächst deutlich im Hintertreffen sah, gelang im Verlauf der letzten Saison noch eine bemerkenswerte Steigerung.

Aerodynamik: Williams sieht viel Potential

"Wir haben uns massiv verbessert und gegen Ende des letzten Jahres hatten wir ein gutes Niveau. Aber wir können uns immer verbessern und aufgrund der neuen Nasen-Regelung mussten wir ohnehin Modifikationen vornehmen", führte der Williams-Technikchef weiter aus.

Sollte Williams die Erfolge des Vorjahres wiederholen können, steht dem Traditionsrennstall eine weitere beeindruckende Saison ins Haus. Von Konstrukteursrang neun schob sich das Team im Vorjahr bis auf Platz drei nach vorne - noch vor Ferrari. Zudem gelangen neun Podien und eine beeindruckende 'Doppel-Pole' beim Grand Prix von Österreich.

Symmonds sicher: Feld rückt enger zusammen

Williams hofft nun, dass der Erfolg des Vorjahres keine negativen Auswirkungen für die kommende Saison haben wird: "Wir wollten Ferrari letztes Jahr unbedingt schlagen und haben deswegen bis in den späten Herbst am FW36 weiterentwickelt. Das hat uns möglicherweise einen kleinen Nachteil gebracht, da die Konkurrenz vermutlich schon früher begonnen hat", fürchtet Symonds.

Felipe Massa und Valtteri Bottas peilen 2015 Siege an, Foto: Sutton
Felipe Massa und Valtteri Bottas peilen 2015 Siege an, Foto: Sutton

Angesichts des guten Paketes zeigt er sich jedoch zuversichtlich: "Unser Team hat sich in der vergangenen Saison auf einem sehr guten Niveau präsentiert und das macht es auch für 2015 schon einfacher. Wir haben erstklassiges Personal, ein starkes Paket und Weltklasse-Piloten. Mit uns wird definitiv wieder zu rechnen sein."

Allerdings erwartet Williams stärkere Konkurrenz als in der Vorsaison: "Die Regularien bleiben relativ stabil und in der Regel bedeutet so etwas, dass sich das Feld in seiner Leistungsdichte enger zusammenschiebt. Wir könnten auf Mercedes und Red Bull aufschließen, genauso werden aber auch andere von hinten drücken. Es wird in jedem Fall spannend."

Neue Nase bereitet Probleme

Auf dem Weg zur Fertigstellung des neuen FW37 hatte Williams trotz an der Anlehnung an den Vorgänger jedoch auch einige Probleme zu bewältigen. Vor allem das neue 'Nasen-Reglemet' der FIA stellte das Entwicklerteam doch vor größere Probleme: "Hinsichtlich der Aerodynamik hat uns der Umbau der Front doch mehr Kopfschmerzen beschert, als wir angenommen hatten", verriet Symonds.