Und egal wie viele Statistiken, Erfolge, große oder auch niederschmetternde Momente man in der langen und glänzenden Karriere des Michael Schumacher auch finden kann, so führt der beste Weg – so zu sagen die Ideallinie – um den Mann zu beschreiben, dessen offizielle Biographie aus der Feder seiner Pressedame Sabine Kehm einfach nur "SCHUMACHER" heißt, über jenen Michael Schumacher, den die meisten gar nicht kennen.

Es ist der Weg der all die allgemein verbreiteten Meinungen und Vorurteile über einen arroganten, überheblichen und kühl berechnenden Perfektionisten außen vor lässt und sich stattdessen auf jenen Michael Schumacher konzentriert, der sich als Familienmensch für Hilfsbedürftige einsetzt, Jahr für Jahr mehr oder minder öffentlich beachtet Millionenbeträge für Kinder in Not spendet und seine eigene Familie am liebsten weit weg vom künstlichen F1-Paddock weiß.

Mit diesen Worten beschrieben wir den amtierenden Weltmeister Michael Schumacher in seinem Geburtstagsportrait am 3. Januar dieses Jahres. Nur wenige Tage danach bestätigte der zweifache Familienvater diese Worte mit einer 10 Millionen Dollar Spende für die Tsunami-Opfer in Südostasien, wofür er sogar von jenen Kollegen und Kritikern Lob erntete, die ihn zuvor für sein Fehlen bei der Sportler des Jahres Wahl gerügt hatten.

Noch ein paar Tage später überraschte der Vorsitzende der SPD-Bundestagesfraktion Franz Müntefering hingegen in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz" mit folgender Kritik: "Ich mag das nicht, dass einer 7,5 Millionen Euro gibt, der zwischendurch dann keine Steuern zahlt." Demnach seien Müntefering jene Leute lieber, "die offensichtlich wenig haben und dann doch 50 Cent oder zwei Euro spenden". Ob dies die Flutopfer genauso sehen?

Giovanni Trapatoni würde wohl fragen: "Was erlauben Müntefering?"