Ralf, wie sehen Deine ersten Eindrücke vom TF105 aus?

Ralf Schumacher: Wir sind mit dem TF105 bislang sehr glücklich und ich denke, dass er ein konkurrenzfähiges Paket besitzt. Er hat ein gutes Handling und ist eines der wenigen Autos das von Anfang an gut war – selbst wenn es die neuen Regeln langsamer machen. Wir müssen noch mehr Arbeit erledigen, aber die Basis ist ziemlich gut. Deshalb bin ich wirklich mit der Arbeit des Teams zufrieden.

Was war Dein Testprogramm in Jerez?

Ralf Schumacher: Das Programm der letzten Woche drehte sich hauptsächlich um Basisarbeiten um sicherzustellen, dass wir alle kleinen Problemchen aussortiert haben, wenn wir unser Auto zum ersten Mal richtig testen. Ich muss sagen, dass alles sehr positiv verlaufen ist. Also ein dickes Kompliment ans Team. Sie haben auf der mechanischen Seite des Autos wirklich großartige Arbeit geleistet und die Probleme des TF104B behoben.

Jarno, woran hast Du an Deinen beiden Testtagen gearbeitet?

Jarno Trulli: Ich habe meine beiden Testtag in Jerez damit verbracht den neuen TF105 kennen zu lernen. Es ist nicht nur ein neues Auto, sondern weil sich die Regeln geändert haben auch ein komplett anderes. Das Auto besitzt noch nicht die definitive Aerodynamik für das erste Rennen, aber es ist gut es schon so früh ausprobieren zu können und Probleme auszubessern. Das bedeutet, dass wir bis Melbourne bereits viele wichtige Testkilometer mit Getriebe und Motor absolviert haben.

Ricardo, was war Dein Hauptaufgabengebiet in dieser Testwoche?

Ricardo Zonta: Ich habe in dieser Woche größtenteils an den Reifen gearbeitet. Am Donnerstag habe ich zum ersten Mal seit dem Saisonende einen Reifenleistungstest beendet, was immer viel Spaß macht. Es war ein positiver Tag und wir konnten viele Reifensätze auswählen, mit denen wir am Freitag Long Runs unternahmen um ihre Haltbarkeit und Long Run Performance zu testen. Dies ist vielleicht das Wichtigste, denn in diesem Jahr müssen die Reifen von der ersten bis zur letzten Rennrunde stark sein.

Ralf, wie produktiv war Dein Test?

Ralf Schumacher: Wir schlugen uns in dieser Woche sehr gut. Der TF105 ist das erste Auto der 2005er Generation. Deswegen ist es schwierig die Zeiten zu vergleichen, da die meisten anderen Teams noch mit ihren 2004er Paketen fahren. Wir haben am ersten Tag weniger Runden als erhofft drehen können, da wir einige kleinere Probleme mit der Elektronik hatten. Das ist eine typische Kinderkrankheit bei einem neuen Auto und es wurde bis Mittwoch behoben. Das war dann auch ein problemfreier Testtag.

Jarno, auf welches Gebiet muss das meiste Augenmerk gelegt werden?

Jarno Trulli: Die neuen Regeln bedeuten, dass das Grip-Level niedriger als gewohnt ist, aber ich bin mir sicher, dass wir das vor und während der Saison aufholen werden. Davon abgesehen würde ich gerne weiter testen um das Auto besser kennen zu lernen. Bislang verlief alles ziemlich gut. Nun müssen wir weiter machen und all die Probleme lösen die ein neues Auto mit sich bringt. Aber ich bin optimistisch, denn das Team und das Auto arbeiten sehr gut.

Mike, bist du mit dem Debüt des TF105 zufrieden?

Mike Gascoyne: Bislang sind wir mit dem Debüt des TF105 sehr glücklich. Es gab von Anfang an eine positive Stimmung bei den Fahrer im Bezug auf das Handling, besonders am Heck. All das Feedback ging in jene Richtung die wir erwartet hatten und bestätigte die Daten die wir im Windkanal gesammelt hatten. Im Bezug auf die Zuverlässigkeit gibt uns dieses Auto ebenfalls ein gutes Gefühl. Bei der Leistung wird noch einiges kommen, da wir uns erst an die neuen Regeln gewöhnen müssen. Aber es war ein ziemlich guter Start.

Mike, wie würdest Du die Testwoche zusammenfassen?

Mike Gascoyne: Der Jerez Test war im Grunde genommen ein einwöchiger Shakedown, bei dem wir grundlegende Basissystemchecks in allen Bereichen durchführten. Die Arbeit hier drehte sich wirklich nur darum diese Checks durchzuführen, damit wir besser verstehen lernen wie das Auto funktioniert. Erst danach können wir mit detailierteren Setuparbeiten beginnen. Obwohl wir etwas an der Balance des Autos gearbeitet haben, müssen wir noch immer viel lernen. Beim TF104B wissen wir wie wir ein etwaiges Balanceproblem zu beheben haben, da wir dies schon unter allen Bedingungen gemacht haben, aber beim TF105 haben wir diese Informationen noch nicht. Das sind Arbeiten die wir nun Schritt für Schritt erledigen müssen.

Ricardo, welche Vorteile bringt es noch mit dem TF104B zu testen?

Ricardo Zonta: Wenn es um Reifen geht, spielt es weniger eine Rolle mit welchem Auto man fährt. Die Informationen können direkt von einem Auto zum anderen übertragen werden. Aber natürlich haben wir einige Parameter des TF104B verändert – etwa die Downforce-Einstellungen – um sie näher an das 2005er Auto heranzubringen.

Jarno, welche Fortschritte siehst Du zwischen dem TF104B und dem TF105?

Jarno Trulli: Die Tatsache, dass ich beide Autos kenne hilft mit bei diesem Vergleich. Bislang würde ich sagen, dass das neue Auto steifer und besser ausbalanciert ist. Aber es ist noch zu früh um mehr sagen zu können, besonders wegen des Einflusses der neuen Regeln für 2005, welche dieses Auto so unterschiedlich zu seinem Vorgänger gemacht haben.

Ricardo, Du wirst am Samstag und Sonntag auch testen – was steht da auf dem Programm?

Ricardo Zonta: Dieses Wochenende werden wir einen Regenreifentests bestreiten, der genauso abläuft wie der Trockenreifentest. Am Samstag werde ich einige kurze Stints fahren um die Reifen zu auszuwählen, welche wir am Sonntag über eine längere Distanz testen werden. Die Strecke wird während dieser Long Runs abtrocknen wie sie dies auch während eines Rennens machen würde, weswegen wir erneut wichtige Abnutzungsdaten sammeln können.

In der nächsten Woche geht es nach Barcelona – was steht dort auf dem Programm, Mike?

Mike Gascoyne: In Barcelona werden wir unser zweites TF105 Chassis zur Verfügung haben und unsere Rennfahrer werden damit je vier Tage fahren. Dann können wir mit klaren Setuparbeiten beginnen und die Balance feintunen. Ein typisches Programm wäre, dass ein Auto sich die Front ansieht, während das andere am Heck arbeitet. Danach würde dann eines härtere Stabis fahren und das andere härtere Federn. Oder bei einem wird das Gewicht nach vorne verlagert und beim anderen nach hinten. Auf diese Weise können wir uns ein Gesamtbild erschaffen.