Ferrari, Renault und Honda auf der einen, Mercedes auf der anderen Seite. Während die drei erstgenannten Hersteller sich dafür stark machen, die Motorenentwicklung auch während der laufenden Saison freizugeben, um den Rückstand auf Mercedes zu reduzieren, halten die Stuttgarter nichts von diesen Plänen und befürchten, dass die Kosten durch die Decke gehen würden.

Remi Taffin, der bei Renault für das Formel-1-Projekt verantwortlich zeichnet, glaubt allerdings, dass sich die Kosten in Grenzen halten würden, sofern im Vorfeld eine vernünftige Planung erfolgt. "Der Motor wird sowieso entwickelt. Die Jungs, die Computer und die Prüfstände werden also ohnehin im Einsatz sein", erklärte der Franzose gegenüber Autosport.

In den nächsten Wochen soll eine Entscheidung darüber fallen, ob der sogenannte Engine Freeze dem Reglement entsprechend beibehalten wird und Entwicklung nur bis zum 28. Februar erlaubt ist, oder die Hersteller während der Saison ein Update bringen dürfen. "Es handelt sich dabei nur um ein paar Teile, die zu einem gewissen Zeitpunkt ausgetauscht werden, aber ich denke, es werden keine massiven Mehrausgaben", versuchte Taffin den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Parallele Programme gehen ins Geld

Renault will zu Mercedes aufschließen, Foto: Sutton
Renault will zu Mercedes aufschließen, Foto: Sutton

Teuer werden könnte es jedoch, wenn die Motorenhersteller parallele Entwicklungsprogramme starten. "Wenn man Plan A für den Beginn der Saison wählt und Plan B für die Zeit ab Juli, dann könnte es viel kosten, weil man die Bereitstellung der Teile verdoppeln muss", warnte Taffin.

Sollte die Aufweichung des Entwicklungsverbots tatsächlich beschlossen werden, wird man im Hause Renault nichts an der Herangehensweise für 2015 ändern. "Wir entwickeln den Motor noch. Es handelt sich dabei mehr um ein Abwägen, was wir in Melbourne einsetzen werden", erklärte Taffin. "Wir haben noch nichts für das erste Rennen verworfen. Alles, was in Melbourne nicht möglich ist, werden wir später im Jahr bringen."