Gene Haas hat sich mit dem Einstieg in die Formel 1 zur Saison 2016 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Er beschreibt sich jedoch als jemanden, der es immer wieder versucht und nie aufgibt. "Wenn man etwas lange genug macht, dann lernt man, wie man es macht und ich glaube nicht, dass das bei der Formel 1 anders ist", sagte er gegenüber CNN. "Es ist nur eine Herausforderung. Sicherlich die größte Herausforderung meiner Karriere, aber ich habe keine Zweifel daran, dass wir es schaffen können. Man darf einfach nur nicht aufgeben."

Große Ziele hat sich Haas für die ersten Saisons in der Königsklasse nicht gesetzt. "In den ersten fünf Jahren geht es nur ums Überleben. Ich habe keine größeren Erwartungen, etwa dass wir auf Anhieb Meisterschaften gewinnen", stellte er klar. "Wenn wir in fünf Jahren nur ein einziges Rennen gewinnen könnten, wäre das schon ein riesiger Erfolg."

Vom Niemandsland in die Stratosphäre

Wie viel Bares er einsetzt, um Erfolg zu haben, verrät Haas nicht konkret. Einige Teams würden eine halbe Milliarde, andere 50 Millionen Dollar pro Jahr aufwenden. "Wir sollten da irgendwo in der Mitte liegen", erklärte er lediglich. Haas erhofft sich durch den Einstieg in die Formel 1 Auftrieb für sein Unternehmen in den USA, Haas Automation. "Wenn ich im Verkauf eine zusätzliche Milliarde erreichen kann, dann werde ich zahlen, was auch immer die Formel 1 kostet", kündigte er an. "Allein die Assoziation mit der Formel 1 katapultiert eine Marke aus dem Niemandsland in die Stratosphäre."

Haas weiß mit Ferrari einen renommierten Partner an seiner Seite. Die Scuderia wird sein Team mit Motoren, Getrieben und Know How versorgen. Als Besitzer eines NASCAR-Teams habe er gelernt, dass es auf die richtigen Partner ankommt. "Ferrari wollte darüber hinausgehen, nur Motorenlieferant zu sein und sie werden uns mit den Basisstrukturen des Autos helfen", erläuterte Haas. "Es ist eine Ehre, dass uns Ferrari auf diese Weise hilft und wir nehmen jede Hilfe an, denn man kann nichts Besseres als Ferrari bekommen."

Eines will Haas ganz sicher nicht machen: die gleichen Fehler wie HRT, Caterham und Marussia. "Ich denke, ihr größtes Problem war, zu versuchen, es so schnell in die Startaufstellung zu schaffen", meinte Haas, der das Debüt seines Teams von 2015 auf 2016 verschob. "Wir wollen sichergehen, dass bevor die Autos im Januar 2016 zu den Testfahrten kommen, wir das Chassis hoffentlich bis November montiert haben."

Das Team, das sich im September von Haas Formula in Haas F1 Team umbenannte, werde viel Zeit darauf verwenden, sicherzugehen, dass die richtigen Ersatzteile, das richtige Boxenequipment, die richtige Logistik und die richtigen Container vorhanden sind.

Dass Bernie Ecclestone seinen Willen bekommt und acht Teams mit je drei Autos an den Start gehen werden, befürchtet Haas nicht. "Wir haben eine Lizenz und wir werden da sein. Sollte sich doch etwas daran ändern, wäre das ein Schock für mich", sagte er. "Ich denke, Bernies Ziel ist es, Teams zu haben, die gut strukturiert sind, gut finanziert und die auf einem Niveau fahren, das die Weltmeisterschaft erfordert."