"Der erste Tag im brandneuen Sochi Autodrom ging ohne Zwischenfälle über die Bühne", heißt es bei McLaren nach den beiden Freitagssession. Eine bescheidene Formulierung, boten Kevin Magnussen und Jenson Button eine Vorstellung der Extraklasse.

Im ersten freien Training stellte Button seinen MP4-29 auf den dritten Rang. Dem Briten fehlten nur zwei Zehntel auf Landsmann Hamilton. Kevin Magnussen erzielte die fünftbeste Zeit der Session. Beide Fahrer spulten im Verlauf des Trainings jeweils 28 Runden ab. Damit nicht genug.

McLaren legt im zweiten Training zu

Am Nachmittag trumpfte die Truppe auf Woking erst so richtig auf. Kevin Magnussen brannte die zweitschnellste Zeit des Tages in den Asphalt. Zwar fehlte dem Dänen damit fast eine Sekunde auf die Tagesbestzeit von Lewis Hamilton, dennoch zittert der WM-Leader ein wenig vor der neuen McLaren-Speed.

"McLaren scheint nah dran zu sein. Das ist großartig für alle Beteiligten, da es für ein spannendes Rennen sorgen sollte", sagt Hamilton. Button komplettierte das gute Ergebnis mit Platz sechs. "Wir waren schnell auf den harten Reifen und die auch die weichen haben sich mit viel Benzin an Bord gut angefühlt. Ich habe nur noch nicht ganz die ideale Balance gefunden, aber das können wir morgen noch verbessern", sagt Button. "Mercedes-Pace ist das aber noch nicht", wiegelt der Champon von 2009 ab.

Magnussen wie ein alter Rennfuchs

Kevin Magnussen glänzt in Russland, Foto: Sutton
Kevin Magnussen glänzt in Russland, Foto: Sutton

"Die Strecke scheint uns sehr gut zu liegen, aber wir müssen aufpassen, wenn sie sich morgen weiter verbessert", warnt der Routinier. Auch Youngster Magnussen geht nach der brillanten Vorstellung vom Freitag nicht blauäugig in das restliche Wochenende.

"Es war ein sehr ordentlicher Tag für uns und das Auto fühlt sich gut an. Aber es ist auch eine neue Strecke. Also ist es schwierig einzuschätzen, wo wir wirklich stehen. Besonders, weil wir hauptsächlich am Setup gearbeitet haben als an reiner Pace", erklärt der junge Däne im Stil eines alten Rennfuchses.

Bisher sieht es jedenfalls so aus, als könne der McLaren tatsächlich zum Podiumsanwärter aufsteigen. Bis auf Mercedes hatte das Traditionsteam aus Woking alle Konkurrenten im Griff. Besonders wichtig im Kampf um Konstrukteursrang fünf ist der enorme Vorsprung auf Force India.

Großes Lob an Streckendesigner

Magnussen und Button loben die Streckendesigner, Foto: Sutton
Magnussen und Button loben die Streckendesigner, Foto: Sutton

Beide Piloten äußerten sich zudem sehr zufrieden zur neuen Strecke. "Im Simulator hat es überhaupt keinen Spaß gemacht, aber hier ist es wirklich toll zu fahren. Die Designer und Organisatoren haben einen guten Job gemacht", lobt Button. Der sonst viel gelobte McLaren-Simulator habe auch nicht die entscheidende Rolle bei McLarens jüngsten Fortschritten gespielt. "Ich glaube, wir haben nur das Setup geändert. Wir haben damit schon in Suzuka etwas gut gemacht", sagt Button.

"Ich habe die Strecke nach dem Simulator und Trackwalk ein bisschen schlechter erwartet. Es sah nicht so aus, als wäre es eine spektakuläre Strecke, eher langweilig. Aber tatsächlich ist sie ziemlich schön. Ein toller Kurs! Er hat viel Grip und eine gute Oberfläche, die gut zu den Pirellis passt. Das sorgt für ziemlich viel Fahrspaß", ergänzt Magnussen.