Welches sind die ersten Schritte des Teams hinsichtlich der Reise von Japan nach Russland?
Geoff Simmonds: Es hat für uns bereits am Samstag noch vor dem Renntag in Suzuka begonnen. Zwei Mitarbeiter unseres Teams sind schon nach Russland geflogen und werden dort die Seefracht in Empfang nehmen. Sie bereiten dann alles vor, bis das restliche Team eintrifft. Beide sind sehr erfahrene Mitarbeiter, die bereits bei vielen Rennen waren und genau wissen, was sie dort zu tun haben. Auch wenn die Strecke und die Umgebung ganz neu sind, werden sie für uns alles vorbereiten, sodass wir nahtlos in den Russland GP übergehen können. Am Sonntag nach dem Rennen wurde dann noch der Rest der Fracht per Luftfracht nach Sotschi losgeschickt. Dazu gehört dann alles, was man in den Garagen aus der Boxengasse immer sehen kann: Elektronik- und IT-Infrastruktur, Boxentafeln etc.

Wie groß ist denn der Umfang der Fracht für diese Back-to-back-Rennen am anderen Ende der Welt?
Geoff Simmonds: Wir sind mit einem Team von 70 Leuten und einer Gesamtfracht von 34 Tonnen unterwegs. Die Fracht ist auf elf Paletten verteilt, die per Flugzeug transportiert werden. Hinzu kommen noch zwei 40-Fuß-Container, die bereits per Seefracht vor sechs Wochen von Enstone Richtung Sotchi losgeschickt wurden. Diese ist bereits an der Strecke eingetroffen und wartet quasi schon auf uns.

Sotschi hält viele Potentielle Probleme bereit

Erwartet ihr besondere Herausforderungen, da das ein ganz neues Rennen im Kalender ist?
Geoff Simmonds: Im Moment können wir das noch nicht sagen, aber potentiell erwarten uns viele neue Probleme, die uns eine Menge Kopfschmerzen bereiten können. Wir waren mit den Organisatoren schon lange vorher in Kontakt, um bereits Prozesse anzuleiern, die Infrastruktur kennenzulernen und alle wichtigen Einrichtungen auszuchecken. Es geht dabei nicht nur um das Streckenareal, sondern natürlich auch um Hotels und so weiter, eigentlich die gesamte Logistik des Teams. Sobald die Basis steht, legen wir uns jedoch auch einen Notfallplan zurecht, falls sich irgendetwas unerwartet ändert. Die Erfahrung hat uns schon oft gezeigt, dass dies schnell passieren kann.

Der logistische Aufwand für die Formel-1-Teams ist enorm, Foto: Sutton
Der logistische Aufwand für die Formel-1-Teams ist enorm, Foto: Sutton

Auch für die Strecke Sotschi ist die Rennpremiere ja eine gigantische Herausforderung. Wie beeinflusst es eure Vorbereitung, dass auch die Ausrichter quasi auf Neuland stoßen?
Geoff Simmonds: Russland ist es in der Tat nicht gewohnt, ein Formel-1-Rennen auszutragen. Sie kennen also die Arbeitsweisen und Gewohnheiten der Teams nicht, und deshalb müssen wir natürlich für alles deutlich mehr Zeit einplanen, um ihnen die Chance zu geben, sich anzupassen. Der Schlüssel zu einem guten Gelingen ist natürlich die Kommunikation. Wir müssen die wichtigsten Informationen so schnell und genau wie möglich übermitteln, um unnötige Verzögerungen so gut wie möglich zu vermeiden. Alle Teams wissen aber, dass sie nun einen größeren Puffer einplanen müssen.

Und zum Abschluss noch die Frage, welchen Einfluss das lange Reisen auf das Team hat...?
Geoff Simmonds: Das Reisen ist für unser Team ein vielgeprobter und automatisierter Prozess, den jeder aus dem Effeff beherrscht. Es wird in Sotschi genau so laufen, wie bei den anderen Rennen auch. Dieses Mal haben wir natürlich noch die zusätzliche Seefracht, die bereits am Montag antrifft. Von den elf Flugzeugpaletten haben wir vier mit höchster Priorität. Diese werden bereits Dienstagmittag eintreffen. Der Rest kommt dann am Mittwochmorgen um sechs Uhr an die Strecke. Unsere Mechaniker müssen die Autos natürlich am besten so früh wie möglich fertig aufbauen, und danach sind auch die Container sortiert. Die Garage muss auf jeden Fall bis Mittwochmittag komplett fertig ausgerüstet sein, damit wir mit der Arbeit an den Autos beginnen können. Dienstag und Mittwoch sind also zwei wirklich extrem lange Tage, aber danach sind wir immer schon bereit, in die Autos zu steigen...