Neben Jean-Eric Vergne ist er der Mann der letzten Runden beim Großen Preis von Singapur: Sergio Perez. Der Force India-Pilot überquerte als Siebter gleich hinter Vergne die Ziellinie - nach einem nicht weniger spektakulären Husarenritt als ihn der umjubelte Franzose hinlegte.

Die Leistung des Mexikaners ist sogar noch erstaunlicher, bedenkt man, dass Perez nur von Startplatz 15 ins Rennen ging und sich Mitte des Rennens auch noch den Frontflügel zerfetzte als er Adrian Sutil ins Heck rasselte. Nach Punkten - erst recht nicht satten sechs Zählern - sah es bis zu diesem Zeitpunkt nicht ansatzweise aus.

Sergio Perez crashte in Sutil, Foto: Sutton
Sergio Perez crashte in Sutil, Foto: Sutton

Strategie-Poker geht auf

Mit einem vierten Boxenstopp 16 Runden vor Rennende gelang Force India ein regelrechter Strategiecoup. Perez schnupfte dank seiner deutlich frischeren Pirelli in den letzten Runde Konkurrent um Konkurrent.

Ein Risikospiel, das Robert Fernley bejubelt. Der Teammanager lobt seine Mannschaft für ihren "unerhörten Mut", der Perez noch einen siebten Platz gerettet habe. "Es sah nach einem gewagten Manöver aus, aber es hat sich ausgezahlt. Allerdings hätte es auch schief gehen können", weiß Fernley.

Teamkollege Nico Hülkenberg, der über abbauende Reifen in der Schlussphase klagte, kritisierte das Team hingegen für seine abweichende Rennstrategie. Doch Fernley verteidigt die unterschiedlichen Herangehensweisen. Man hätte Nico zunächst auch reinholen wollen, habe wegen der riskanten Perez-Strategie aber eine sichere Bank gebraucht. "Und Nico war die Bank", sagte Fernley. "Nico hat einen großartigen Job gemacht."

Fernley ist zufrieden mit Nico Hülkenbergs Performance in Singapur, Foto: Sutton
Fernley ist zufrieden mit Nico Hülkenbergs Performance in Singapur, Foto: Sutton

McLaren von Platz fünf verdrängt

Für Force India könnte sich das gute Resultat auf dem Marina Bay Circuit zudem noch auf andere Weise auszahlen. Durch die Plätze sieben und neun und das schwarze Wochenende für die McLaren-Piloten zog das Team von Vijay Mallya in der für die Verteilung der TV-Gelder wichtigen Konstrukteurswertung an dem Traditionsrennstall aus Woking vorbei und befindet sich jetzt auf Rang fünf.