Die Formel 1 hat sich mit dem Großen Preis von Italien aus Europa verabschiedet und beginnt die herbstliche Überseetournee in Singapur. Für Sauber geht es bei dem spektakulären Nachtrennen darum, endlich die ersten Punkte der Saison zu sammeln. Noch immer steht beim Schweizer Team die Null, weshalb man in der Konstrukteurs-Wertung lediglich auf dem zehnten Platz rangiert. Für einen Performancesprung soll ein Aero-Paket sorgen, das eine neue Motorabdeckung sowie einen modifizierten Frontflügel beinhaltet.

"Die Strecke in Singapur macht Spaß, zumal es sich um einen Stadtkurs handelt, wo ich grundsätzlich gerne fahre", freut sich Adrian Sutil auf das in der Regel längste Rennen der Saison. "Die Motorleistung ist nicht allzu entscheidend, sondern vielmehr ein hoher mechanischer Grip wegen der vielen engen Kurven. Das Auto sollte eine gute Stabilität sowie viel Abtrieb haben, da die Strecke zahlreiche Bodenwellen aufweist, und wir zudem über einige Randsteine fahren müssen", weiß der Deutsche.

Nicht zuletzt, weil die Power Unit, die Sauber von Ferrari bezieht, in Singapur eine deutlich geringere Rolle als zuletzt in Monza und Spa spielt, hofft Sutil, dass dem Team endlich das heiß ersehnte Erfolgserlebnis gelingt. "Ich glaube, dass wir auf diesem Kurs Chancen auf eine bessere Platzierung haben könnten, so der 31-Jährige. Teamkollege Esteban Gutierrez hat grundsätzlich gute Erinnerungen an den Stadtkurs, schaffte er im Vorjahr in Singapur doch zum ersten Mal in seiner Karriere den Einzug in Q3.

"Ich denke, dass die Streckencharakteristik dem C33 liegen wird. Wir haben in der letzten Zeit intensiv an der mechanischen Abstimmung gearbeitet. Diese wird auf dem Kurs in Singapur, der insbesondere viele enge Kurven und nur wenige relativ kurze Geraden hat, entscheidend sein", betont der Mexikaner. "Ich freue mich auf das Wochenende und darauf, das Beste aus den neuen Modifikationen am Auto herausholen zu können. Es wird ein interessantes Rennen, bei dem wir eine realistische Chance auf ein positives Ergebnis haben."

Sauber: Singapur Bilanz

Nick Heidfeld wurde 2008 für BMW-Sauber Sechster, Foto: Sutton
Nick Heidfeld wurde 2008 für BMW-Sauber Sechster, Foto: Sutton

Sauber in Singapur: Saubers beste Platzierung beim Nachtrennen geht auf das Jahr 2008 zurück, als man noch mit BMW zusammenarbeitete und Nick Heidfeld den sechsten Rang erzielte. Seit die Mannschaft wieder als Privatteam antritt wurden lediglich vier Punkte gesammelt, die Sergio Perez 2011 und 2012 jeweils als Zehnter holte, zudem wurde Nico Hülkenberg im Vorjahr Neunter.

Adrian Sutil in Singapur: Nachdem der Deutsche 2008 und 2009 jeweils ausgefallen war, sammelte er bei seinen letzten drei Auftritten in Singapur stets Punkte. Für Sutil stehen die Ränge acht, neun und zehn zu Buche.

Esteban Gutierrez in Singapur: Der Mexikaner startete im Vorjahr bei seiner Singapur-Premiere als Zehnter, fiel im Rennen aber um zwei Positionen zurück und blieb somit ohne Zählbares.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Dass es in den Straßen Singapurs nicht so sehr auf Motorenpower ankommt, spielt Sauber sicherlich in die Karten. Ob das neue Aero-Paket aber einen sichtbaren Sprung nach vorne erlaubt, bleibt abzuwarten, denn auch die Konkurrenz wird mit neuen Teilen auftrumpfen. Zwischen den Leitplanken stehen die Chancen auf ein chaotisches Rennen jedoch nicht schlecht, was in der Regel Hinterbänklerteams zugutekommt, zu denen mittlerweile auch Sauber zu zählen ist. (Philipp Schajer)

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