Zum vierten Mal in dieser Saison geht Fernando Alonso als Siebter ins Rennen, was er letztlich als 'ok' bezeichnet. "Ich bin zufrieden. Ich erfahre hier eine gewaltige Unterstützung, die Leute sind verrückt nach Ferrari. Sie hoffen, dass ein Ferrari gewinnen wird. Sie sehen, wie ich mich als Siebter qualifiziere. Aber das spielt keine Rolle. Morgen glauben sie, dass du gewinnen wirst. Das motiviert mich sehr", sagte er nach dem Qualifying in Monza. "Hoffentlich können wir ihnen etwas zurückgeben."

Nach dem dritten Freien Training sah es so aus, als würde Alonso in Sachen Top-Speed besser dastehen als Williams und McLaren. Im Qualifying hatte er dann jedoch das Nachsehen. "Nach dem dritten Training herrscht immer Optimismus, weil wir immer etwas wettbewerbsfähiger aussehen. Vielleicht fahren wir mit anderen Benzinmengen als unsere Konkurrenten. Im Qualifying drehen sie jedenfalls auf und sind normalerweise etwas schneller als wir", berichtete er.

"Wir hatten ein hartes Qualifying erwartet und es war ein hartes Qualifying. Ich war heute komplett am Limit. Ich hatte in Q3 und Q2 jeweils zwei Runs und ich bin vier identische Rundenzeiten gefahren. Ich könnte 100 Reifensätze aufziehen und identische Zeiten setzen", verdeutlichte Alonso. Positiv sei für ihn lediglich, den Teamkollegen so deutlich geschlagen zu haben, denn vor ihm stünden je zwei Mercedes, Williams und McLaren und hinter ihm zwei Red Bulls. "Ich persönlich habe das Maximum herausgeholt."

Balance zwischen Attackieren und gute Punkte sichern

Da Sebastian Vettel direkt neben ihm startet, werden Erinnerungen an harte Duelle der beiden in Monza wach. "Es wird morgen einige Duelle geben, denke ich. Wir stehen beim Start nahe nebeneinander und haben eine ähnliche Leistung, es dürfte spannend werden", blickte Alonso voraus. "Ein Duell gegen große Champions ist doch auch für die Zuschauer immer toll. Ich will natürlich nach vorne fahren, aber falls es nichts wird, versuche ich, das Rennen zu genießen."

Alonso unterstrich, dass er nicht ab den ersten Metern volles Risiko gehen wird, denn dafür sind gute Punkte für das Team angesichts Williams' Stärke zu wichtig. Gerade einmal zehn Punkte trennen die beiden Traditionsteams in der Herstellerwertung. "Wir müssen auch unsere Tifosi zufriedenstellen", gab Alonso zu bedenken. "Morgen werden sie von uns das Maximum erwarten und das Maximum ist, ein perfektes Rennen zu haben. Wir müssen eine Balance finden zwischen Attackieren und gute Punkte sichern, um dem Team zu helfen. Das erwarten sie von uns."

Mercedes und Williams werden nach Ansicht des Spaniers wohl etwas zu schnell sein. "Dann gibt es eine Gruppe von McLaren, Ferrari und Red Bull. Wir liegen nah beieinander, in ein oder zwei Zehnteln. Hoffentlich können wir diese Gruppe anführen."

TV-Experte Niki Lauda erklärte, dass es für Alonso wichtig sei, ein Zeichen zu setzen. "Ferrari braucht hier ein gutes Ergebnis, das ist klar. Das ganze Land hofft darauf und es wäre super für die Menschen hier", sagte er. Während der Fahrt könne Alonso das Publikum zwar nicht hören, dafür aber spüren. "Er kennt die verrückten und emotionalen italienischen Fans!"